Böller-Kritik verwendet doppelte Standards und unterscheidet zwischen guten und schlechten Feuerwerken
Keine Kritik an Böllerei nach Klassik-Konzerten oder Rhein in Flammen
Andere Agrarpolitik ohne Gentechnik hilft gegen Hunger
Die Aktion 3.Welt Saar e.V. (A3WS) ist dafür, den Appell ‚Brot statt Böller’ einzustellen und durch ‚Brot UND Böller’ zu ersetzen. „Auffallend ist, dass die Kritik zwischen guten und bösen Feuerwerken unterscheidet. Sie setzt erst dann ein, wenn ‚die breite Masse‘ an Silvester Raketen zünden darf“, so Alex Feuerherdt von der Aktion 3.Welt Saar e.V.. „Ausgenommen von der Kritik bleiben die Feuerwerke der Besserbetuchten, beispielsweise nach Klassik-Open-Air-Konzerten oder das Feuerwerk bei der offiziellen Feier am 13.7. am Vorabend des Jahrestages der französischen Revolution in Saarbrücken“, so Feuerherdt. Dort und bei gestalteten Feuerwerken wie „Rhein in Flammen“ und der Heidelberger Schlossbeleuchtung mit Feuerwerk wird die Forderung nach ‚Brot statt Böller’ nicht erhoben. „Hier wird mit doppelten Standards gemessen, weshalb die Kritik auch nicht besser wird, wenn sie an die aktuelle Feinstaub- und Klimadebatte gekoppelt wird. Zusätzlich trägt der Aufruf eine gehörige Portion Lustfeindlichkeit zur Schau und appelliert primär an das schlechte Gewissen“.
Der unterstellte Zusammenhang zwischen dem Silvesterfeuerwerk sowie Hunger und Armut in der Welt ist beliebig gewählt und existiert nicht. Genauso gut könnte man aufrufen zu ‚Brot statt Auto‘, ‚Brot statt Flugreisen‘, ‚Brot statt Alkohol‘, ‚Brot statt Handy‘, ‚Brot statt Fußball‘, ‚Brot statt Weihnachtsbäume‘, ‚Brot statt Bücher oder ‚Brot statt Joginganzüge‘. „Der Einsatz für Gerechtigkeit und Solidarität führt ins Leere, wenn er mit einer Leidensmiene und dem moralischen Zeigefinger einher geht“, meint Feuerherdt. Zum Wesen des Menschen gehört in allen Kulturen das Feiern, der Rausch, die Verausgabung - für manche eben auch die Freude am Feuerwerk. Dies sollte respektiert werden. Dass Menschen hungern, obwohl es genügend Nahrungsmittel gibt, liegt an deren Verteilung und an der Verwendung als Viehfutter. Denn Hunger ist kein Schicksal, sondern wird gemacht.
Um Hunger zu bekämpfen, brauchen wir eine andere Agrarpolitik. Dafür organisiert die Aktion 3.Welt Saar e.V. am 18. Januar 2020 zum Auftakt der Grünen Woche in Berlin gemeinsam mit 50 weiteren Agrar- und Umweltorganisationen wieder die Demonstration „Wir haben es satt“ für eine nachhaltige Landwirtschaft: <link www.a3wsaar.de - external-link-new-window>
www.a3wsaar.de</link>. Im Januar 2019 nahmen über 30.000 Menschen an dieser Demonstration teil. Wichtig für eine andere Agrarpolitik ist ein Ende der Vorrangpolitik für Gentechnik und des aggressiven Freihandels. Stattdessen brauchen Bauern weltweit sicheren Zugang zu Land, Wasser, Saatgut und Nahrung. Aktuell sorgen Agrarexporte aus Europa - vor allem Milch und Fleisch – dafür, dass Märkte in der 3.Welt zusammenbrechen, Höfe schließen müssen und Menschen verhungern.Informationen: Aktion 3.Welt Saar e.V., Weiskirchener Str. 24, 66679 Losheim am See, 06872/9930-56, <link www.a3wsaar.de - external-link-new-window>
www.a3wsaar.de</link>, mail@a3wsaar.de. Die Aktion 3.Welt Saar e.V. ist eine allgemeinpolitische Organisation, die bundesweit arbeitet und ihren Sitz im Saarland hat.Hintergrundinformationen:
Die Aktion 3.Welt Saar e.V. arbeitet mit im Trägerkreis von "Meine Landwirtschaft - unsere Wahl", in dessen Rahmen die Demonstration „Wir haben es satt“ am 18. 1. 2020 statt findet. Zu dieser Veranstaltung hat sie die kritische Analyse „Licht und Schatten“ veröffentlicht und neben den schönen Seiten auch ein paar unschöne Seiten dieser sinnvollen Demonstration aufgezeigt. Sozusagen ein Blick backstage:
<link 184 _blank internal-link>[mehr Infos dazu 2015]</link>
<link 205 - internal-link>[mehr Infos dazu 2016]</link>
Die Kritik wurde im aktuellen Demoaufruf positiv aufgegriffen.
Im Rahmen des bundesweiten Agrarprojektes „ERNA goes fair“ der Aktion 3.Welt Saar e.V., in dem Bauern und – bundesweit einzigartig – Gewerkschafter mitarbeiten, entstand ein vielbeachtetes Agrarplakat (2. Auflage) Das A1 und A0 Plakat zeigt Alternativen für eine andere Agrarpolitik auf und eignet sich für die Erwachsenenbildung, Schulen, Hofläden und Stalltüren
<link 165 _blank internal-link>[mehr Infos]</link>
<link 198 _blank internal-link>ERNA goes fair wurde von Brot für die Welt und dem Katholischen Fonds mit dem bundesweiten Ökumenischen Förderpreis Eine Welt </link>ausgezeichnet
Im Rahmen von ERNA goes fair entsteht die Gartenkolumne „Krauts & Rüben. Der letzte linke Kleingärtner“, die seit 2016 in der Wochenzeitung Jungle World und seit 2018 in der Luxemburger Wochenzeitung WOXX erscheint
<link 213 _blank internal-link>[mehr Infos]</link>
Wikipedia:
<link de.wikipedia.org/wiki/Brot_statt_B%C3%B6ller>https://de.wikipedia.org/wiki/Brot_statt_B%C3%B6ller