Wir haben uns FAIRlaufen
Der Faire Handel will die Situation der Erzeuger: innen verbessern und setzt auf ethischen Konsum. Soweit so gut. Dabei wird der Begriff „fair” einzig auf den globalen Süden angewendet. Zu einer fairen Welt gehören für uns auch faire Löhne – überall auf der Welt. Die Thematisierung der Arbeitsbedingungen hier ist für uns genauso wichtig. Die rund 20 Teilnehmern:innen, u.a. von der Gewerkschaft ver.di, konnten anhand von verschiedenen Stationen mehr darüber erfahren, was das genau bedeutet.
Wenn Lidl und Starbucks fairen Kaffee verkaufen und dafür von der Siegelorganisation „Transfair e.V.” ausgezeichnet werden, dann ist das Greenwashing bzw. Fairwashing. Beide Firmen pflegen einen sehr ruppigen Umgang mit Gewerkschaften. Hinzu kommt beim transfair-Siegel eine deutliche Reduzierung der Fair-Handels-Kriterien. So werden mehr Produkte gesiegelt, aber nicht überall, wo fair drauf steht, ist auch wirklich fair drin (z.B. Mengenausgleich, z.B. Produkte von Großplantagen, z.B. bei Mischprodukten reicht ein Anteil von 20% für ein Fairtrade-Siegel). Deswegen verzichten die drei großen Fair Handels Organisationen gepa, El Puente und WeltPartner Ravensburg auf das Transfair-Siegel auf ihren Produkten.
Aber „fair“ heißt auch, die Beschäftigungsverhältnisse hierzulande zu thematisieren. Wenn ein gastronomischer Mittelpunkt im Saarbrücken, der St. Johanner Markt, mitbestimmungsfreie Zone ist läuft etwas schief. Kein einziger der dort ansässigen Gastronomiebetriebe hat einen Betriebsrat. Daher auch der Besuch des Cafe & Bar Celona, bei der dies anders ist.
Wer mehr über FAIRlaufen wissen möchte: Unter www.fairlaufen.online könnt ihr alle Stationen online ansehen.
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Mehr Informationen:
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- Plakat und Broschüre "Für eine Faire Landwirtschaft weltweit"
- FAIRlaufen online
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