Linkliste "Charlie Hebdo / Attentate von Paris"

Wir haben eine Auswahl an Artikeln gesammelt, die in den vier Wochen nach den Pariser Attentaten in den Medien veröffentlicht wurden. Sie haben den Tenor "Was hat der Islam mit dem Islam zu tun" und reflektieren aktuelle antisemitische und rassistische Tendenzen sowie Reaktionen aus der islamischen Welt auf den "Charlie-Hebdo"-Anschlag. Nicht zuletzt werden Fragen zur Paradoxien der Aufklärung gestellt. Slavoj Žižek kommt zu Wort mit seinem Artikel "Religiöser Fundamentalismus: Wer hat die Kraft der Leidenschaft? - Nach den Pariser Attentaten: Den Krieg zwischen einem saftlosen Liberalismus und dem religiösen Fundamentalismus kann nur einer beenden – eine radikale Linke."

 

Suren-Bingo für Fortgeschrittene
"Gehört der „IS“ zum Islam? Natürlich. Und sein Gegenteil auch. Was immer Sie über „den“ Islam sagen wollen, im Koran gibt es die passende Stelle."
Deniz Yüçel, Taz, 31.10.2014

Was der Islam und der Westen versäumt haben
"Die Differenzierung zwischen Islam und Islamismus war nie falsch, aber unvollständig. Angesichts islamistischer Attentate müssen moderate Muslime ihre Lehre hinterfragen."
Jochen Bittner, Die Zeit, 8. Januar 2015

Die Verantwortung der Muslime: Was der Islam mit dem Islam zu tun hat
"Auch nach dem Anschlägen von Paris hieß es wieder reflexartig: Das habe nichts mit dem Islam zu tun. Doch muslimische Verbände müssen sich fragen, wieso ihre Religion so viele Terroristen hervorbringt. Und was sie tun können."
Michael Martens, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.01.2015

Mouhanad Khorchide im FOCUS-Online-Interview "Ich halte nichts von dem Satz, Islam und Islamismus hätten nichts miteinander zu tun"
"Haben die Terrorattacken in Frankreich etwas mit dem Islam zu tun? Durchaus, sagt der Münsteraner Professor Mouhanad Khorchide. Er erklärt im FOCUS-Online-Interview, inwiefern der Koran missbraucht wird, was die Theologie jetzt tun muss - und warum er Hoffnung hegt."
focus.de, 11.01.2015

Europas Werte und das Paradox der Aufklärung
Achim Landwehr, 12.01.2015

«Die Muslime haben keine Antwort auf den Radikalismus»
"Am Tag nach dem Anschlag in Paris sprach der muslimische Psychologe und Jugendarbeiter Ahmad Mansour in Bern vor dreihundert Schülern Klartext. Er verortet die Muslime zwischen Radikalismus und Opferrolle."
Stefan von Bergen im Gespräch mit Ahmad Mansour, Berner Zeitung, 13.01.2015

Mouhanad Khorchide im Gespräch: „Mit Mahnwachen bekämpft man den Islamismus nicht“
"Er ist liberal, er ist Islamwissenschaftler und er steht unter Polizeischutz. Mouhanad Khorchide kritisiert die Haltung vieler Muslime nach den Anschlägen von Paris. Wer sage, Salafismus habe nichts mit dem Islam zu tun, der verdränge das Problem. Ein Gespräch."
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15. Januar 2015

Islam und Gewalt: Die Linke im Muff von tausend Jahren
Man konnte aus Algerien berichten, was man wollte, die kleine linke Dynastie im Frankfurter Nordend wollte von einem verknöcherten Islam nichts wissen. Sie sagte: Wer den Islam angreift, greift die Muslime an. Ein Weggefährte berichtet."
Samuel Schirmbeck, FAZ, 19.01.2015

EU-Kommission sieht jüdisches Leben in Europa in Gefahr
"Toulouse, Brüssel, Paris: Dort gab es tödliche Anschläge auf jüdische Einrichtungen. Nun äußert sich die EU-Kommission besorgt über die Lage der Juden in Europa."
Zeit.de,19. Januar 2015  08:49 Uhr

Die Muslime müssen selbst Lösungen finden
"Die friedliche Mehrheit der Muslime muss die Deutungshoheit über ihre Religion zurückerlangen. Wir dürfen uns nicht länger hinter der Phrase verstecken, Gewalt und Terror hätten nichts mit dem Islam zu tun. Ein Gastbeitrag."
Serap Güler, FAZ, 21.01.2015

«Charlie Hebdo» aus arabischer Sicht: Empörung – über wen?
"Die arabische Presse hat sich einlässlich mit dem Attentat auf «Charlie Hebdo» und den damit verbundenen Aktionen des Terroristen Amedy Coulibaly befasst. Aber nur wenige unter den Autorinnen und Autoren verurteilten die Anschläge vorbehaltlos oder pochten gar auf eine Mitverantwortung der arabischen Welt."
Najem Wali, NZZ, 22.1.2015

Wie Pegida das Land verändert
"Seit den Aufmärschen von Pegida haben An- und Übergriffe auf Flüchtlinge, Migranten und deren Unterkünfte dramatisch zugenommen. Das ergab eine umfangreiche statistische Analyse von REPORT MAINZ."
SWR, Report Mainz, 27.01.2015

Religiöser Fundamentalismus: Wer hat die Kraft der Leidenschaft?
"Nach den Pariser Attentaten: Den Krieg zwischen einem saftlosen Liberalismus und dem religiösen Fundamentalismus kann nur einer beenden – eine radikale Linke."
Slavoj Žižek, www.zeit.de - 31.01.2015

Muslime, traut euch doch, über Mohammed zu lachen!
"Die Zeichnungen von "Charlie Hebdo" sind Geschenk für die Muslime. Sie sollten lockerer mit ihrer Religion umgehen. Humor befreit von Dogmen. Dann erträgt man auch Kölner Karnevalswagen."
Hamed Abdel-Samad, Die Welt (online), 1. Februar 2015

Pegida und der Fußball: Hooligans als Schutztruppe
"Den Erfolg fremdenfeindlicher Bewegungen wie Pegida haben „rechtsmotivierte“ Fans von Fußballvereinen ermöglicht. Manche der Hooligans verstehen sich als eine Art moderne SA." Sundermeyer beschreibt kurz die Geschichte der rassistischen Bewegung, die sich aus der HoGeSa entwickelte.
Olaf Sundermeyer, faz.de vom 2. Februar 2015

Charlie Hebdo und das linke Appeasement. Die europäische Linke hat die islamistische Gefahr viel zu lange banalisiert
"Das Attentat gegen Charlie Hebdo kam mit Ansage. Islamistische Gewalt oder ihre Androhung ist spätestens seit der Fatwa gegen Salman Rushdie Teil der politischen und kulturellen Landschaft Europas. Diesmal hat sie mit Charlie Hebdo eine Ikone der libertären Gesellschaften Europas getroffen: Wie kein anderes Medium war „Charlie“ ein Kind des Mai 68.IPG – Internationale Politik und Gesellschaft."
Dr. Ernst Hillebrand, Online Zeitung der Friedrich Ebert Stiftung, 2. Februar 2015