Vortrag von Ahmad Mansour: Muslimischer Antisemitismus und Gegenstrategien
Ahmad Mansour, Autor, Diplom-Psychologe, Berlin
Moderation: Gertrud Selzer, Aktion 3.Welt Saar
Donnerstag, 11. Februar 2016, 19.30 Uhr
Saarbrücken, Kultusministerium, Trierer Str. 33
Großer Saal EG, Nähe Bahnhof, Alte Post
„Mein eigener Islam ist offen für Kritik, er macht mir keine Angst und anderen auch nicht“, so der palästinensische Israeli AHMAD MANSOUR, der 1976 in Kfar-Saba/Israel geboren wurde und seit 2004 in Deutschland lebt. Er arbeitet in Berlin als Psychologe und betreut Familien von radikalisierten Jugendlichen. Vor dem Hintergrund seiner eigenen Erfahrungen und seiner konkreten Präventionsarbeit zeigt er beeindruckend, dass eine Deradikalisierung möglich ist und plädiert für eine Reform des praktizierten Islam.
Zu seinen Gegenstrategien gehört es, den zunehmenden Antisemitismus bei muslimischen Erwachsenen und Jugendlichen ernst zu nehmen, statt ihn weiter zu ignorieren und bei Projekten gegen Rechts auszublenden. Das Wort „Jude“ ist unter muslimischen Jugendlichen ein weit verbreitetes Schimpfwort. Einen Hauptgrund für den arabischen Antisemitismus sieht er in den patriarchalen Familienstrukturen, die kein kritisches Denken zulassen. Der Nahost-Konflikt dient nur als willkommene Rechtfertigung. Auch der islamistische Terrorangriff vom 13.11. in Paris war antisemitisch motiviert: 90 Menschen mussten in der Konzerthalle Bataclan sterben, weil das Haus jahrzehntelang jüdische Eigentümer hatte und die an dem Tag auftretende Band „Eagles of Death Metal“ sich mehrfach pro-israelisch geäußert hatte.
Foto: Heike Steinweg
Veranstalterin: Aktion 3.Welt Saar
mit Unterstützung des Ministeriums für Bildung und Kultur
Einführung von Gertrud Selzer
Gertrud Selzer, Aktion 3.Welt Saar, moderierte die Veranstaltung mit Ahmad Mansour am 11.2.2016 in Saarbrücken (Kultusministerium) und führte in das Thema ein. Es nahmen über 200 BesucherInnen teil. Die Einführung zu „Irgendwas mit Islam – Muslimischer Antisemitismus und Gegenstrategien“ (64 KByte). Es gilt das gesprochene Wort.
Medienberichte
Saarbrücker Zeitung: „Salafisten sind die besseren Sozialarbeiter“
"Von Geschlechterbildern, starrem Islamverständnis und orientierungslosen Jugendlichen sprach der Psychologe Ahmad Mansour am Freitag in Saarbrücken. Er zählt zu den renommiertesten Islamkennern in Deutschland." berichtete die Redakteurin der Saarbrücker Zeitung, Ute Klockner, am 15. Februar 2016 über Ahmad Mansour „Salafisten sind die besseren Sozialarbeiter“ (1 MByte).
SR 2 - ''Salafismus und Islamismus bekämpft man hier'
Der Saarländische Rundfunk berichtet am 12.2.2016 unter dem Titel "Salafismus und Islamismus bekämpft man hier" über die Veranstaltung. Das Interview (Dauer: Dauer: 4m37s) führte Julian Bernstein.
Weitere Infos
Von Ahmad Mansour ist im Herbst 2015 im Fischer Verlag das Buch „Generation Allah -Warum wir im Kampf gegen religiösen Extremismus umdenken müssen“ erschienen.
Die Veranstaltung wurde vom Kompetenzzentrum Islamismus der Aktion 3.Welt Saar konzipiert. Dieses hat zuletzt ein
Kriterienpapier für Islamgespräche und für Islamunterricht erarbeitet und bietet auch verschiedene Vorträge zum Thema Islamismus an, u.a. auch einen
Vortrag: "Geschichte des islamischen Antisemitismus".
Bitte beachten Sie auch unser Lernplakat Antisemitismus: "Juden und Radfahrer beherrschen die Welt. Wieso Radfahrer?"
Mehr zu unseren Aktivitäten gegen Antisemitismus finden Sie hier.