Vortrag und Lesung: "Irgendwas mit Israel – Kein Land regt die Deutschen mehr auf"
Vollbesetztes Haus bei Esther Schapira und Georg M. Hafner am 3. März in Saarbrücken, wo sie aus ihrem Buch „Israel ist an allem Schuld. Warum der Judenstaat so gehasst wird“ lasen. Ihre These: Es ist der über Generationen weitergegebene Hass auf Juden, gespeist aus deutscher Schuldabwehr, Ignoranz und Mangel an Einfühlungsvermögen. Eine Besserung ist erst mal leider nicht in Sicht, aber aufgeben ist ja auch keine Option. Das Ziel aber ist klar, so Esther Schapira: „Ich würde mir wünschen, dass die Deutschen Israel so entspannt sehen würden wie die Israelis Deutschland.“
Esther Schapira, Georg M. Hafner
Film- und Buchautoren, Frankfurt
Einführung: Gertrud Selzer, Aktion 3.Welt Saar e.V.
Dienstag, 3. März 2020, 20 Uhr
Filmhaus, großer Saal
66111 Saarbrücken, Mainzer Straße 8
Eintritt frei
Kaum ein Land regt die Menschen mehr auf als Israel. Der 1948 gegründete Judenstaat polarisiert viele Deutsche. Dabei trifft man nur selten auf echte und bekennende Antisemiten. Stattdessen wird gerne rhetorisch gefragt: „Man wird ja wohl noch Israel kritisieren dürfen?“. Sicher darf man das. Nirgendwo wird übrigens die jeweilige israelische Regierung heftiger und polemischer kritisiert als in Israel selbst. Aber woher kommt dieses Bedürfnis nach „Israelkritik“ und welches Bedürfnis erfüllt es? Esther Schapira, Abteilungsleiterin Fernsehen beim HR und der Filmautor und Publizist Georg M. Hafner vertreten in ihrem Buch „Israel ist an allem Schuld. Warum der Judenstaat so gehasst wird“ die These: Es ist der über Generationen weitergegebene Hass auf Juden, gespeist aus deutscher Schuldabwehr, Ignoranz und Mangel an Einfühlungsvermögen.
Im einzigen demokratischen Staat der Region läuft es genauso gut oder schlecht wie in anderen Staaten mit Parlament und Marktwirtschaft. Trotzdem wird der Judenstaat zigmal häufiger „kritisiert“ – ein Ausdruck doppelter Standards. Man mag diese oder jene Entscheidung einer israelischen Regierung ablehnen, aber Israel hat, auch angesichts offener militärischer Vernichtungsdrohungen durch die palästinensische Hamas und durch den Iran, einen anderen Umgang verdient. Mehr noch: Hätte es 1933 ein handlungsfähiges Israel gegeben, wäre der Holocaust nicht durchführbar gewesen.
Die Aktion 3.Welt Saar e.V. hat verschiedene Bildungsmaterialien gegen Antisemitismus erstellt; unter anderem das Lernplakat und die gleichnamige A6 Broschüre „Juden und Radfahrer beherrschen die Welt. Wieso Radfahrer?“. Es ist die 22. Veranstaltung in der „Irgendwas mit …“ Reihe der Aktion 3.Welt Saar e.V. , www.a3wsaar.de.
Veranstalterin: Aktion 3.Welt Saar e.V. .
mit Unterstützung der AG Saar der Deutsch-Israelischen Gesellschaft
mit Unterstützung des Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie
Warum überhaupt die Reihe „Irgendwas mit ……“?
Wer Veranstaltungen organisiert, kennt das Problem: Man möchte einen Vortrag, Workshop, Event ... machen zu einem Thema X. Auf die klugscheißerische Frage “Und wie sollen wir das Teil denn nun nennen?” fällt einem nur ein: “Na ja, “Irgendwas mit XY” halt.” Genau so ging es uns. Und jetzt haben wir aus der Not eine Tugend gemacht und die “Irgendwas mit ....” Reihe aus der Taufe gehoben. Wir erlauben uns den Luxus, uns mit diesem leicht ironisierenden Unterton selbst etwas auf die Schippe zu nehmen. Das Publikum ist eingeladen, zu prüfen ob es gelingt, die goldene Mitte zwischen ernst & völlig abgedreht zu finden.
26. April 2015, “Irgendwas mit Politik – Warum Runde Tische nix taugen und online-Petitionen für die Katz sind”, mit Elke Wittich
5. Oktober 2015 „Irgendwas mit Afrika – Afrikanische Visionäre im Portrait“ mit Dr. Moustapha Diallo
3.Juni 2016: Irgendwas mit Entwicklungshilfe - Film "Süßes Gift" Diskussion mit Regisseur Peter Heller
19. September 2016: Irgendwas mit Frauen & Autos -Film "Ayanda" Diskussion mit Regisseurin Sara Blecher, Südafrika
15. März 2017: Irgendwas mit Fairem Handel-Ist eine bessere Welt käuflich?