Rassismus tötet
Am 19.9.1991 wurde Samuel Yeboah in Saarlouis ermordet. Er starb durch einen rassistischen Brandanschlag. Damals gab es mehrere Anschläge gegen Flüchtlinge in Deutschland (Mölln, Solingen, Hoyerswerda, Rostock etc.). Im Saarland gab es in den 1990ern rund 20 Bomben-, Mord-, Brand- und Terroranschläge, darunter mehrere Anschläge auf Flüchtlingswohnungen und den Bombenanschlag auf die Wehrmachtsausstellung im VHS-Zentrum. Bei zwei Bombenanschlägen auf das Kommunikationszentrum KOMM in Saarlouis und das Landesbüro der Partei Linke Liste/PDS (heute "Die Linke") in Saarbrücken zündeten die Bomben glücklicherweise nicht. Keiner(!) dieser Anschläge wurde bis heute aufgeklärt. Die Stadt Saarlouis verweigert jahrzehntelang ein öffentliches Gedenken im Stadtbild von Saarlouis. Erst am 27.06.2025 wurde im Rathaus Saarlouis unter dem CDU-OB Marc Speicher eine Gedenktafel eingeweiht, die ihm von der Aktion 3.Welt Saar übergeben wurde.
Das gewollte saarländische Staatsversagen
30 Jahre lang haben die prägenden saarländischen Parteien im Landtag und im Stadtrat von Saarlouis sowie die Polizei und Justiz das Offensichtliche geleugnet, ausgesessen, verharmlost und wegretuschiert: Den Mord an dem Flüchtling Samuel Yeboah am 19.9.1991 in Saarlouis durch politische Brandstiftung. 2020, fast 30 Jahre später, ging die Bundesanwaltschaft dem Verdacht auf Mord mit rechtem Hintergrund nach. Am 4.4.2022 wurde ein stadtbekannter Neonazi als Verdächtiger festgenommen. Der Prozess gehen ihn endete im Oktober 2023 mit einem Schuldspruch. Ein weiterer Prozess wegen Beihilfe zu Mord ging mit einem Freispruch aus. Die Aktion 3. Welt Saar hat alle 66 Prozesstage am OLG Koblenz besucht und darüber berichtet (Prozessbeobachtung zum Mord an Samuel Yeboah, 1. Prozess, Teil eins und zwei und zum 2. Prozess).
Als Aktion 3.Welt Saar haben wir zusammen mit dem Saarländischen Flüchtlingsrat und der Antifa Saar nicht aufgehört an den Fall Samuel Yeboah zu erinnern, gegen den Widerstand der Stadt Saarlouis. Die Stadt betrieb jahrzehntelang ein ‚Erinnern ohne Vergangenheit‘. Offiziell möchte man an Samuel Yeboah erinnern, aber man klammert die eigene 30 Jahre lang währende Vertuschung und Verharmlosung aus und ebenso die Diffamierung der wenigen, die kontinuierlich an Samuel Yeboah erinnert haben.
Erfolg durch Hartnäckigkeit
Die drei Organisationen haben entscheidend dazu beigetragen,
- dass sich 2020 eine Zeugin bei der Polizei meldete
- dass zum ersten Mal seriös ermittelt wurde
- dass es zwei OLG (Koblenz) Prozesse gab
- dass 2023 ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss eingerichtet wurde
- dass ein Opfer-Entschädigungsfonds installiert wurde
- dass die Stelle eines Anti-Rassismus-Beauftragten geschaffen wurde.
Lediglich eine öffentliche Akteneinsicht konnte noch nicht erreicht werden.
Stand: September 2025
Im Folgenden finden Sie eine Übersicht über die Aktivitäten in den letzten Jahrzehnten:
Gedenktafel für Samuel Yeboah hängt im Rathaus Saarlouis - Ex-Grüner hatte in Saarlouis nie Nazis gesehen - Die Begrenztheit der Aufklärung durch den UA
Beitrag im September-Newsletter 2025 von NSU-Watch.
Manchmal haben Antifaschist*innen auch Erfolg. Im Rathaus Saarlouis erinnert jetzt eine Gedenktafel dauerhaft an Samuel Kofi Yeboah. Die Inschrift lautet: „In Erinnerung an Samuel Yeboah, Flüchtling aus Ghana, am 19.9.1991 durch einen rassistischen Brandanschlag in Saarlouis ermordet.“ Sie wurde dem Saarlouiser OB Marc Speicher (CDU) durch die Aktion 3.Welt Saar öffentlich als Dauerleihgabe übergeben.
Anwesend war bei der Übergabe auch der Steinmetz Thorsten Wagner, der die Tafel zum 10. Todestag Samuel Yeboahs angefertigt hatte. Damals, 2001, hing sie nur eine Nacht am Rathaus und wurde dann durch die Stadtverwaltung entfernt. Die Stadt unter dem damaligen CDU-OB Fontaine verklagte den Anmelder einer antifaschistischen Demonstration auf Schadensersatz und erstritt nach vier Jahren Prozess sage und schreibe 134,50 Euro Schadensersatz.
Danach mussten zwei sozialdemokratische OBs ins Land gehen, bis der aktuelle von der CDU sich dem Gedenken stellte. Die Tafel erinnert auch an die rund 20 weiteren Mord-, Bomben-, Brand- und Terroranschläge, die es im Saarland in der Regierungszeit von Oskar Lafontaine gab und die nie aufgeklärt wurden. Sie ist ein Mahnmal gegen das gewollte saarländische Staatsversagen von Parteien, Justiz und Polizei. OB Speicher sagte zu, die Tafel im Rathausfoyer öffentlich auszustellen und sie in Stadtführungen zu integrieren. Bei der Tafel liegt ein Flyer aus und informiert über die historischen wie politischen Hintergründe.
Eine andere Form der Aufklärung der Saarlouiser Baseballschlägerjahre betreibt der parlamentarische Untersuchungsausschuss (UA) des Landtages. Dass es ihn gibt, ist ein ebenfalls ein Erfolg von Antifaschist*innen. Eingerichtet wurde er nach einer Kampagne der Aktion 3.Welt Saar, der Antifa Saar und des Saarländischen Flüchtlingsrates. Ebenfalls durchgesetzt haben sich die drei Organisationen bei der Einrichtung des Opferentschädigungsfonds und eines Anti-Rassismus-Beauftragten durch den Landtag. Lediglich eine Freigabe der Akten konnte bisher noch nicht erreicht werden.
In den bisher 21 Sitzungen – davon waren nur neun öffentlich – wurde gleichwohl die Begrenztheit des UA, Aufklärung zu leisten, deutlich. Die geladenen Zeug*innen – fast alles Männer – aus Justiz, Verfassungsschutz und Parteipolitik sind primär damit beschäftigt, sich als rechtschaffen, fehlerfrei, demokratisch und engagiert gegen Nazis zu präsentieren. Kaum jemand äußerte ein Wort des Bedauerns, weil „damals“ Nazis „undeutsch“ Aussehende – zu lange Haare, zu sehr Punk, falsche Kleidung – verprügelten und Saarlouis faktisch zur „national befreiten Zone“ machten.
Der Ex-Grüne Hubert Ulrich fiel besonders aus dem Rahmen: Er will in Saarlouis nie Nazis wahrgenommen haben. In der Stadt habe sich jeder unbelästigt bewegen können. Von Nazis, die Jagd auf Antifaschist*innen und Punks machten, habe er nichts mitbekommen. Damit bläst er ins gleiche Horn wie der Verfassungsschutz, der ebenfalls nichts von Nazis mitbekommen haben will. Einer der Gründe, warum über 30 Jahre lang in dem Fall nichts getan wurde.
Stand: 2.9.2025
Der Autor ist Geschäftsführer der Aktion 3.Welt Saar. Diese hat mit einem Team eine unabhängige Prozessbeobachtung durchgeführt, die beiden Verfahren an allen Prozesstagen besucht, ebenso die bisherigen UA-Termine. Infos und Prozessberichte unter www.a3wsaar.de
Ergänzung von NSU-Watch: Der Beitrag gibt den Stand von vor dem 2. September wieder. Am 2. September sagte Hans-Joachim Fontaine im UA aus, der von 1997 bis 2005 CDU-Oberbürgermeister von Saarlouis war und 1991 Fraktionsvorsitzender der CDU. Er gestand, wie die „Saarbrücker Zeitung“ berichtet, bei seiner Aussage ein, dass die Stadt die Existenz der starken Neonazi-Szene in Saarlouis heruntergespielt oder geleugnet hat: „Es war das Image der Stadt Saarlouis, das wir schützen wollten“. Dass dieses Faktum nun endlich auch durch eine offizielle parlamentarische Untersuchung bestätigt wird, ist ein Erfolg. Fontaine bereue zudem auch die während seiner Zeit als OB stattgefundene Entfernung der Gedenktafel und die folgende gerichtliche Auseinandersetzung.
Ex-OB gesteht im U-Ausschuss: „Es war das Image der Stadt Saarlouis, das wir schützen wollten"
Bericht aus der Saarbrücker Zeitung vom 03.09.2025 (PDF).
Ex-Saarlouiser OB Fontaine gesteht Fehler ein
Bericht des Saarlädnischen Rundfunks.
"Gedenktafel erinnert an rassistischen Anschlag"
Politisch Verantwortliche sagen vor dem saarländischen Untersuchungsausschuss zu den rassistischen Brandanschlägen der 1990er Jahre aus
Untersuchungsausschuss im Mordfall Samuel Yeboah - Die Aufarbeitung des saarländischen Staatsversagens
Jagszenen aus Saarlouis
Artikel aus dem September 1997 in der jungen welt zu den damaligen Zuständen in Saarlouis (PDF).
„Fall Yeboah“- BGH-Urteil zum Brandanschlag in Saarlouis nach 33 Jahren
Bericht im Deutschlandfunk vom 23.01.2025 (zwei ältere Berichte zu dem Fall hier und hier).
Bundesgerichtshof verkündet Yeboah-Urteil erst in zwei Wochen
Artikel aus der Saarbrücker Zeitung (paywall) vom 09.01.2025.
Auszug aus dem Artikel:
"Röder geht von Bestätigung des OLG-Urteils durch BGH aus
Auch Roland Röder von der Aktion 3. Welt Saar aus Losheim am See war beim Termin im BGH anwesend, wie auch bei allen Prozesstagen vor dem OLG Koblenz in den Jahren zuvor. Röder sagte der SZ, er schätze den Verlauf so ein, der BGH werde beschließen, dass das Koblenzer Urteil Bestand habe. Es könne jedoch sein, dass die Bundesrichter die Argumente der Nebenkläger als stichhaltig ansähen.
Als „bemerkenswert“ stufte Röder den Umstand ein, dass der Vertreter der Generalbundesanwaltschaft zu der Auffassung gekommen sei, dass das Urteil aus Koblenz rechtsfehlerfrei sei. Damit habe er eine andere Haltung als seine Kollegen der Generalbundesanwaltschaft vertreten, die auf eine Revision gedrungen hätten."
„Hamsterrad der Bagatellisierung“
Artikel aus dem saarländischen Magazin Forum vom 23.08.2024.
Was hier verhandelt wird, lässt ihm bis heute keine Ruhe
Artikel aus der Süddeutschen Zeitung vom 06. Juli 2024 (als PDF).
Prozessbeobachtung zum Mord an Samuel Yeboah: 2. Prozess
Die Berichte der Prozessbeobachter:innen der Aktion 3.Welt Saar e.V.
Angeklagt in diesem 2. Prozess vor dem Oberlandesgericht Koblenz (4.Strafsenat) ist Peter St. wegen Beihilfe zu Mord an Samuel Yeboah sowie wegen Beihilfe zu versuchtem Mord in 20 Fällen. Samuel Yeboah aus Ghana war bei einem rassistischen Brandanschlag auf eine Asylunterkunft in Saarlouis am 19. September 1991 ums Leben gekommen. Damals wurden die Ermittlungen nach kurzer Zeit eingestellt, in der rechten Szene wurde kaum ermittelt. In den Baseballschlägerjahren der neunziger gab es im Saarland zwei Dutzend weitere rassistische Brand-, Mord- und Bombenanschläge, die nie aufgeklärt wurden.
Im 1. Prozess wurde im Oktober 2023 nach 48 Prozesstagen der Angeklagte Peter S. nach Jugendstrafrecht zu einer Freiheitsstrafe von sechs Jahren und zehn Monaten verurteilt. Der jetzige Angeklagte, Peter St., wurde im ersten Prozess von mehreren Zeugen und Zeuginnen – darunter ehemalige Gesinnungsgenossen - als Kopf der rechten Saarlouiser Skinheadszene geschildert.
Zweiter Prozess wegen Mord an Samuel Yeboah beginnt am 27. Februar 2024 vor dem OLG Koblenz
Anführer der Saarlouiser Nazi-Szene vor Gericht
Politisch sitzt auch das saarländische Staatsversagen auf der Anklagebank
hier geht es zur Pressemitteilung der Aktion 3. Welt Saar e.V. vom 24.Februar 2024
Verurteilung im Mordprozess Samuel Yeboah
Saarbrücker Hefte Nr. 128 (Winter 2023/24)
Verurteilung im Mordprozess Samuel Yeboah
Der Anfang ist gemacht – die Aufarbeitung des saarländischen Staatsversagens geht weiter
Von Roland Röder, Geschäftsführer der Aktion 3. Welt Saar e.V.
Der Prozess im Mordfall Samuel Yeboah ist am 09. Oktober 2023 in Koblenz beendet worden. Der Angeklagte wurde zu sechs Jahren und zehn Monaten Haft nach dem Jugendstrafrecht verurteilt. Über den Prozessverlauf und was daraus kann man hier nachlesen PDF.
Prozessbeobachtung zum Mord an Samuel Yeboah:
Die Berichte der Prozessbeobachter:innen der Aktion 3.Welt Saar e.V.
Zum Hintergrund:
Angeklagt ist der mutmaßlichen Mörder von Samuel Yeboah. Der Flüchtling aus Ghana war bei einem rassistischen Brandanschlag auf eine Asylunterkunft in Saarlouis am 19. September 1991 ums Leben gekommen. Damals wurden die Ermittlungen nach kurzer Zeit eingestellt, in der rechten Szene wurde kaum ermittelt.
„Der juristische Prozess ist zu Ende, der politische nicht“ Artikel in der AK Konkret, Dez. 2023
Mordfall Yeboah – Ein jahrzehntelanger Kampf für Gerechtigkeit
Artikel von Alexander Stallmann in der AK Konkret, Zeitung der Arbeitskammer des Saarlandes, Dezember 2023
Roland Röder, Geschäftsführer der Aktion 3. Welt Saar, hat zusammen mit weiteren Aktivisten jahrelang dafür gekämpft, dass die Täter sich vor Gericht verantworten müssen. In der AK-Konkret erklärt er, weshalb der Prozess ein Erfolg, der Fall Yeboah damit aber noch lange nicht abgeschlossen ist.
Artikel als PDF.
"Ein seltener Erfolg für Antifaschist:innen" Artikel in den AIB 141, 4/2023
ANTIFA INFOBLATT – YEBOAH ARTIKEL
"Obwohl auch sie über die Oberflächlichkeit der Ermittlungen im rechten Milieu schier verzweifelt schienen, sprachen sie Staatsanwälte und Kripobeamte von damals quasi frei."
Ein guter Kommentar von Thomas Gerber zu dem Gerichtsurteil.
Weitere Berichte vom Deutschlandfunk, Deutsche Welle, Tagesschau, ZDF, MiGAZIN oder Badische Zeitung.
Gegen ein Erinnern ohne Vergangenheit: Aktion 3. Welt Saar, Saarländischer Flüchtlingsrat und Antifa Saar veröffentlichen am 19.09.2023 in der Saarbrücker Zeitung eine Anzeige im Fall Samuel Yeboah.
Prozess um Mord an Asylbewerber vor 32 Jahren
Bericht der Deutschen Welle vom 19.09.2023.
Prozess zum Mord an Samuel Yeboah
Bericht aus der August-Ausgabe von der rechte rand als PDF.
Einsetzung Untersuchungsausschuss zu Samuel Yebaoh im saarländischen Landtag
Am 21.6.2023 hat der saarländische Landtag in seiner Plenarsitzung einstimmig die Einrichtung eines Untersuchungsausschusses beschlossen: Unter dem Titel „Umgang der saarländischen Behörden mit dem Brandanschlag vom 19. September 1991 in Saarlouis-Fraulautern und mit weiteren ausländerfeindlichen Straftaten sowie deren Opfern zu Beginn der neunziger Jahre im Saarland“ sollen die Versäumnisse der 90er Jahre im Umgang mit rassistisch motivierten Brandanschlägen aufgearbeitet und mögliche Handlungsempfehlungen für heute gegeben werden. Der gemeinsame Antrag der SPD und CDU kann hier heruntergeladen werden.
Berichte dazu im Saarländischen Rundfunk hier und hier, Luxemburger Wort und Frankfurter Rundschau.
Saarbrücker Hefte Nr. 127, 14.06.2023:
Mühsame Aufklärung »Halbzeit« beim Mordprozess Samuel Yeboah
Von Roland Röder, Geschäftsführer der Aktion 3. Welt Saar e.V.
Der Artikel zieht eine Zwischenbilanz im Koblenzer Prozess, der seit November 2022 läuft. 30 Jahre lang haben Justiz, Parteien, Bürgermeister und Polizei eine Politik des Verschweigens und Aussitzens betrieben und sich gegen jeden Aufklärungsversuch regelrecht verbarrikadiert. Der saarländische Landtag strebt jetzt mit der Einsetzung eines Untersuchungsausschusses eine politische Aufarbeitung an. Das Pro und Contra dazu ist dem Artikel ebenfalls zu entnehmen.
Hier geht es zum Artikel (pdf) oder online bei den Saarbrücker Heften.
Die saarländische Ministerpräsidentin, Anke Rehlinger, bezeichnet den Mord an Samuel Yeboah als das, was er ist, einen rassistischen Mord
Sehr gut. Gut auch ihre Ankündigung eines Entschädigingsfonds für Opfer rassistischer und antisemitischer Gewalttaten. Die Aufarbeitung, vor allem auch darüber, warum die Polizei nicht ermittelte und die Naziumtriebe in Saarlouis immer bagatellisierte, wird den angekündigten Untersuchungsausschuss sehr spannend machen.
- Untersuchungsausschuss
- Entschädigung der Opfer
- und das Aufstellen einer Gedenktafel an zentraler Stelle in Saarlouis
sind Forderungen der Aktion 3. Welt Saar, der Antifa Saar und des Saarländischen Flüchtlingsrates.
siehe SR vom 13.06.2023
"Baseballschlägerjahre in Saarlouis" - Artikel aus der Saarbrücker Zeitung vom 21.03.2023
Der Artikel geht auf die Situation in den 90er Jahren in Saarlouis ein und geht der Frage nach, ob die Polizei auf dem rechten Auge blind war.
Artikel als PDF.
Saarbrücker Hefte Nr. 126, 01.02.2023:
"OLG Koblenz verhandelt Mord an Samuel Yeboah"
Saarländisches Staatsversagen mit auf der Anklagebank
Von Roland Röder, Geschäftsführer der Aktion 3. Welt Saar e.V.
Der Artikel nimmt eine Einschätzung vor und beschäftigt sich mit dem saarländischen Staatsversagen: Polizei, Justiz und Parteipolitik haben 30 Jahre lang den rassistischen Mord geleugnet und sahen kein Neonaziproblem in Saarlouis. Wie sich jetzt durch den Mordprozess in Koblenz quasi bei jeder Zeug:innen - Vernehmung heraus stellt: Eine 100prozentige Fehleinschätzung.
Hier geht es zum Artikel (pdf)
Prozessbeginn am 16.11.2022 vor dem Oberlandesgericht Koblenz
Pressemitteilung:
Kein Schlussstrich!
Entschädigung der Überlebenden des Brandanschlags
Einrichtung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses
Offenlegung aller Akten des Verfassungsschutzes und der Polizei
Berichte zum Prozessauftakt: tagesschau, ZDF, Saarländischer Rundfunk, SWR, endstation rechts, domradio, stern, Belltower news, Frankfurter Allgemeine, taz, infomigrants, Süddeutsche Zeitung, Frankfurter Rundschau.
Podcast des Saarländischen Rundfunks zu dem Fall.
Regelmäßig aktualisierte Infos zum Prozess gibt es bei NSU Watch auf Twitter:
https://twitter.com/nsuwatch/status/1600124745701216256
Der Mord an Samuel Yeboah – über Nazi-Terror und das Versagen der Behörden im Saarland
Ein ausführlicher Beitrag der Antifa Saar.
Der gewaltsame Tod des Samuel Yeboah
„Wir gedenken Samuel Yeboah – Kein Schluss-Strich“
Redebeitrag von Roland Röder, Aktion 3.Welt Saar e.V., bei der Kundgebung am Tatort des Mordanschlages, 19.9.22, Saarlouis
Hier geht es zum Redebeitrag
Artikel: Rechtsextreme Gewalt - Erinnern ohne Vergangenheit
Reportage "Den Namen pfeifen die Spatzen von den Dächern"
Interview mit Roland Röder von der Aktion 3.Welt Saar e.V.
"Festnahme nach mehr als 30 Jahren"
Festnahme im Mordfall Samuel Yeboah - SR Aktueller Bericht vom 04.04.2022
"Nach 31 Jahren wird ein bekannter Neonazi festgenommen"
SR, Aktueller Bericht zu Samuel Yeboah, 19.09.21
BILD berichtete am 19.09.2021
Erinnerung an Brandanschlag - Zoff um Info-Tafelfür Samuel Yeboah
Demonstration, 18.09.2021 Saarlouis
30. Jahrestag des rassistischen Mordes an Samuel Yeboah
Vor 30 Jahren wurde Samuel Yeboah in Saarlouis ermordet. Bis heute sind die Täter nicht gefasst, Jahrzehnte schwieg die Stadt dazu. Um ein Zeichen gegen das Vergessen zu setzen findet eine Demonstration unter dem Motto "Kein Schlussstrich! Aufklären. Einmischen. Konsequenzen ziehen." statt. Die Aktion 3.Welt Saar e.V. unterstützt die Demonstration und ruft zur Teilnahme auf. [...mehr]
Audiomitschnitt
Gedenktafel für ermordeten Samuel Yeboah in Saarlouis
Aktion 3.Welt Saar e.V. bietet OB Demmer (SPD) Übergabe an
Pressemitteilung der Aktion 3.Welt Saar e.V., 14. September 2021 [...mehr]
Interview vom 17.09.2021 City Radio Saarland: 30 Jahre nach Brandanschlag: Aktion 3. Welt Saar fordert Gedenktafel für Samuel Yeboah
30 Großflächenplakate gegen das Vergessen
Am 13. August startet die gemeinsame Öffentlichkeitskampagne von Aktion 3. Welt Saar e.V. und Saarländischer Flüchtlingsrat e.V.: „Rassismus tötet – in Erinnerung an Samuel Yeboah, ermordet in Saarlouis am 19. September 1991.“ [...mehr]
Der SR3 berichtete über die Plakatkampagne am 13.08.2021
Tagesthemen, 08.04.21 Gedenken an Samuel Yeboah
Nach 30 Jahren hat sich endlich auch die Stadt Saarlouis bequemt eine Haltung einzunehmen und will das Verschweigen und Kleinreden hinter sich lassen. Unser Geschäftsführer Roland Röder wurde auch dazu interviewt, stellvertretend für die Aktion 3. Welt Saar und den Saarländischer Flüchtlingsrat e.V. Beide Organisationen haben zusammen mit der Antifa Saar in den letzten Jahrzehnten stetig dafür gekämpft, dass dieser rassistische Mord nicht in Vergessenheit gerät und totgeschwiegen wird. Die hier abgebildete Gedenktafel wurde zum 10-jährigen Todestag von Samuel Yeboah am Rathaus Saarlouis angebracht, wo sie nach wenigen Stunden von der Stadt wieder entfernt wurde. Deswegen prozessierte die Stadt Saarlouis vier (!) Jahre, gewann, und wir haben die Strafe von 134,50€ bezahlt. Das Gedenken war damals nicht erwünscht, vielleicht kommt jetzt endlich Bewegung in die Sache.
Audiomitschnitt: Endlich - im Mordfall Samuel Yeboah wird jetzt wegen Mord ermittelt
SR3, 06.08.2020: Interview mit Roland Röder (Aktion 3.Welt Saar / Saarländischer Flüchtlingsrat)
SR, Aktueller Bericht, Bericht über Samuel Yeboah, 06.08.20
„Neue Ermittlungen im Fall Yeboah“
05.08.2020, SR, Thomas Gerber: „Neue Ermittlungen im Fall Yeboah“
25. Todestag von Samuel Yeboah
2016 Kranzniederlegung und Gedenken zum 25. Todestag von Samuel Yeboah
mit Aktion 3.Welt Saar und Saarländischer Flüchtlingsrat
Stilles Gedenken und Kranzniederlegung am Grab von Samuel Yeboah
Pressmitteilung vom 16.09.2016 von der Aktion 3.Welt Saar und dem Saarländischen Flüchtlingsrat.
Erinnern statt vergessen - Fünf konkrete Vorschläge für ein würdiges Gedenken an Samuel Yeboah
Pressmitteilung vom 23.09.2016 von der Aktion 3.Welt Saar und dem Saarländischen Flüchtlingsrat.
"Im Stadtbild von Saarlouis erinnert nichts an Samuel Yeboah"
SR2-Interview mit Roland Röder, Aktion 3.Welt Saar, 19.09.2016
"Tod durch Brandstiftung - der Fall Samuel Yeboah"
Beitrag im Länderreport auf Deutschlandradio Kultur am 15.9.2016 von Tonia Koch
Demonstration zum 20. Todestag von Samuel Yeboah
Redebeitrag von Peter Nobert für die Aktion 3.Welt Saar und den Saarländischen Flüchtlingsrat