"Die 3.Welt im 2.Weltkrieg"
Ausstellung und Begleitprogramm
Ausstellung 7. Februar bis 31. März 2011 in den Räumen der Stiftung Demokratie Saarland
Die beeindruckende Ausstellung "Die 3.Welt im 2.Weltkrieg" kommt jetzt endlich für zwei Monate ins Saarland. Die Stiftung Demokratie Saarland, die Aktion 3.Welt Saar und die Heinrich Böll Stiftung Saar zeigen die Ausstellung vom 7. Februar bis 31. März 2011 in den Räumen der Stiftung Demokratie Saarland (Saarbrücken, Bismarckstr.99, Mo-Do 9-16 Uhr, Fr 9-14 Uhr). Dort findet auch die Eröffnung statt am Montag, 7.Februar, 18 Uhr. Gastredner ist Karl Rössel, Ausstellungskurator aus Köln. Dazu sind Interessierte herzlich eingeladen. Für die Koordination des <link 94 - internal-link>Begleitprogramms</link> ist Roland Röder von der Aktion 3.Welt Saar verantwortlich.
Sie werden nach wie vor vergessen, verdrängt und verschwiegen. Die Geschichtsschreibung kennt sie nicht: Millionen Soldaten aus Afrika, Asien und Ozeanien haben im 2. Weltkrieg gekämpft, um die Welt vom deutschen und italienischen Faschismus sowie vom japanischen Größenwahn zu befreien. Alleine Indien stellte 2,5 Millionen Kolonialsoldaten und China hatte mehr Opfer zu beklagen als Deutschland, Italien und Japan zusammen. Sowohl die faschistischen Achsenmächte als auch die Alliierten rekrutierten in ihren Kolonien Hilfstruppen oftmals mit Gewalt und missbrauchten Millionen Kolonisierte als Zwangsarbeiter und Zwangsprostituierte. Weite Teile der 3. Welt blieben nach Kriegsende verwüstet zurück. In der 3. Welt gab es allerdings nicht nur Opfer, sondern auch Kollaborateure der faschistischen Achsenmächte, die im Krieg an deren Seiten kämpften - von Nordafrika über Palästina, den Irak und Indien bis nach Indonesien. Das bekannteste Beispiel ist das Aufstellen der bosnisch-muslimischen Waffen-SS-Division "Handschar" durch den Großmufti von Jerusalem, Amin Al- Husseini.
Das Begleitprogramm der Ausstellung wird ebenfalls gemeinsam angeboten von der Stiftung Demokratie Saarland, der Aktion 3.Welt Saar und der Heinrich Böll Stiftung Saar. Die Veranstaltungen finden statt in der Stiftung Demokratie Saarland, Saarbrücken, Bismarckstr. 99 und im Filmhaus, Saarbrücken, Mainzerstraße 8. Ausführliche Informationen zum Begleitprogramm gibt es auf den Internetseiten der Veranstalterinnen: www.a3wsaar.de, www.stiftung-demokratie-saarland.de, www.boell-saar.de
Hinweis für Journalisten/innen: Alle Bildmaterialien in dem Ausstellungsflyer (PDF) senden wir Ihnen auf Anfrage gerne zu.
Hier geht es zum Plakat.
Bitte Ergänzung des Programms beachten: Dienstag, 29. März, 16 Uhr: Letzte öffentliche Führung durch die Ausstellung "Die 3.Welt im 2.Weltkrieg". Die Ausstellung endet am 31. März. Am Dienstag, dem 29. März, bieten die Veranstalter nochmal eine öffentliche Führung an. Um Anmeldung wird gebeten unter 0681 / 90626-10.
Montag, 7.Februar 2011
Eröffnung der Ausstellung mit Karl Rössel, Ausstellungskurator, Köln
mit Hintergrundinformationen zu den Recherchen in Ländern der 3.Welt und den Begegnungen mit ZeitzeugInnen; anschließend Führung durch die Ausstellung. 18 Uhr, Stiftung Demokratie Saarland.
Hier geht es zum Redemanuskript
Mittwoch, 16. Februar 2011
"Die Kolonialpläne der Nazis"
Vortrag von Birgit Morgenrath, Rheinisches JournalistINNenbüro Köln 18:00 Uhr; Stiftung Demokratie Saarland.
Donnerstag, 17. Februar 2011
"Indigènes (Tage des Ruhms)"
Regie Rachid Bouchareb, Algerien/Marokko/Frankreich/Belgien 2006; franz./arab. mit dt. UT, 119 Min. 20:00 Uhr, Filmhaus
Programmänderung: Wegen großer Publikumsnachfrage zeigen wir den Film nochmal am 31. März 2011, 18:45h, Saarbrücken, Filmhaus.
Donnerstag, 24. Februar 2011
63 years on... (63 Jahre danach...)
Film "63 years on... (63 Jahre danach...)". Film über die sexuelle Versklavung Hunderttausender koreanischer Frauen durch die japanischen Streitkräfte. Regie: Kim Dong-Won, Südkorea 2008, 60 min., OmU; anschließend Diskussion mit Nataly Jung-Hwa Han (Korea-Verband, Berlin), 20:00 Uhr, Filmhaus.
Mittwoch, 2. März 2011
Vortrag "Deutsch arabische Pläne zur Vernichtung der Juden im Nahen Osten"
Dr. Martin Cüppers, Forschungsstelle Ludwigsburg 20:00 Uhr, Filmhaus; in Zusammenarbeit mit CriThink! e.V. Saarbrücken
Mittwoch, 16. März 2011
Vortrag "Lateinamerika und Karibik im 2.Weltkrieg"
Gert Eisenbürger, Informationsstelle Lateinamerika, Bonn 18:00 Uhr Stiftung Demokratie Saarland
Mittwoch, 23. März 2011
Film "Unterwegs als sicherer Ort" anschließend Diskussion
mit der Hauptperson des Films, Peter Finkelgruen (Köln), Regie: Dietrich Schubert BRD 1997, 92 min. 19:30 Uhr, Filmhaus; in Zusammenarbeit mit der Synagogengemeinde Saar.
1942 wurde der Großvater des Kölner Schriftstellers Peter Finkelgruen im KZ Theresienstadt ermordet. Die Auseinandersetzung mit dem Mord an seinem Großvater wurde für Peter Finkelgruen zu einer Spurensuche nach der Geschichte seiner Familie. In Begleitung des Filmemachers Dietrich Schubert begab er sich auf die Reise zu Stationen ihres Lebens von Köln über München und Prag bis nach Haifa und Theresienstadt. Dazwischen lagen die Jahre im jüdischen Ghetto von Schanghai, in dem Finkelgruen geboren wurde und sein Vater starb. Der Film zeigt das Schicksal dieser jüdischen Flüchtlingsfamilie und erinnert auch an die Situation Tausender weiterer verfolgter Juden in der chinesischen Hafenstadt und an den Umgang der BRD mit Nazi-Tätern.
Im Anschluss an den Film steht Peter Finkelgruen für Fragen zur Verfügung. In Zusammenarbeit mit der Synagogengemeinde Saar.
Donnerstag, 17. Februar 2011 (Kopie 1)
"Indigènes (Tage des Ruhms)"
Regie Rachid Bouchareb, Algerien/Marokko/Frankreich/Belgien 2006; franz./arab. mit dt. UT, 119 Min. 20:00 Uhr, Filmhaus
Programmänderung: Wegen großer Publikumsnachfrage zeigen wir den Film nochmal am 31. März 2011, 18:45h, Saarbrücken, Filmhaus.