Unter in Deutschland lebenden Muslimen ist Antisemitismus weit verbreitet. Laut der Studie "Muslime in Deutschland" aus dem Jahr 2007 beispielsweise stimmen judenfeindlichen Aussagen deutlich mehr muslimische Schüler zu als nichtmuslimische. Unter muslimischen Jugendlichen wird "Jude" häufig als Schimpfwort gebraucht.
Giyasettin Sayan (M.d.A. a.D.) stellt die Situation in Deutschland dar. Seinen Fokus richtet er auf türkisch- und kurdischstämmige Migranten. Er beleuchtet die Rolle von Moscheegemeinden und islamischen Organisationen bei der Verbreitung von Judenhass insbesondere unter Jugendlichen. Dabei kritisiert er ebenfalls das Verhalten staatlicher Institutionen gegenüber der Gefahr des islamischen Antisemitismus.
Moderation: Michael Scherer, Kompetenzzentrum Islamismus der Aktion 3.Welt Saar
Saarbrücken, Galerie im Filmhaus, Mainzer Str. 8
Dienstag 5. März 2013, 20:00 Uhr
Trier, Tuchfabrik, kleiner Saal, Wechselstraße 4
Mittwoch 6. März 2013, 20:00 Uhr
Eintritt: 3 €, Mitglieder der Veranstalterinnen frei
Der Referent beschränkt sich nicht auf die Situation hierzulande, sondern stellt auch das große Ausmaß von Antisemitismus in islamischen Ländern dar, wie es sich etwa in der Verbreitung von "Mein Kampf" oder der "Protokolle der Weisen von Zion" niederschlägt oder der Forderung des iranischen Präsidenten Ahmadinejad, Israel von der Landkarte zu tilgen. Dies schließt Betrachtungen zur Geschichte des islamischen Antisemitismus ein, der laut Sayan nicht erst aus dem Westen importiert werden musste. Auch hierbei legt er seinen Schwerpunkt auf die Türkei.
Der Referent
Giyasettin Sayan ist türkisch-kurdischer Herkunft. Er hat die Kurdische Gemeinde Berlin mit gegründet. Von 1995 bis 2010 war er für die Fraktion der Partei DIE LINKE Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses und deren migrationspolitischer Sprecher.
In eigener Sache
Für die Veranstaltung in Saarbrücken war es schwierig, einen Sponsor zu finden. Das Zuwanderungs- und Integrationsbüro der Stadt Saarbrücken warf der Aktion 3.Welt Saar am 5.12.2012 vor, sie hätte sich auf ein „einseitiges ‚Feindbild Islam’ festgelegt.“ Deswegen haben wir darauf verzichtet, mit viel ehrenamtlichem Aufwand einen aussichtslosen Antrag zu stellen. Wir bedauern diesen Versuch, eine kritische Islamismus-Diskussion, die sich an den Menschenrechten orientiert, zu behindern und bedanken uns bei der Peter Imandt Gesellschaft für die Unterstützung. Damit solche Veranstaltungen möglich sind, brauchen wir weitere Fördermitglieder.
Veranstalterin
Aktion 3.Welt Saar, Weiskirchener Str. 24, 66679 Losheim am See
<link www.kurdische-gemeinde-saarland.de _blank external-link-new-window>
Kurdische Gemeinde Saarland e.V.</link>, St.Johanner Str. 66, 66115 Saarbrücken (für den Vortrag in Saarbrücken). Die Veranstaltung in Trier wird unterstützt von der <link www.politische-bildung-rlp.de _blank external-link-new-window>
Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz</link>, die in Saarbrücken von der <link www.saar.rosalux.de _blank external-link-new-window>
Rosa-Luxemburg-Stiftung, Saarland / Peter Imandt Gesellschaft</link>.