Entwicklungsvorstellungen - Das Ende der Geschichte hat noch nicht begonnen
Wir haben bewusst kein Projekt in der so genannten 3. Welt, weil wir uns nicht anmaßen, andere über tausende Kilometer hinweg zu entwickeln; auch nicht gutgemeint, wie es Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs) und staatliche Stellen gerne tun. Vielleicht täte hier ein Projekte-Moratorium gut; mit Ausnahme der Katastrophenhilfe. Stattdessen entwickeln wir Deutschland, ohne dabei den globalen Blick zu verlieren. Denn wie wir hier leben, wie viele Ressourcen wir verbrauchen, entscheidet mit darüber, wie und ob andere im globalen Süden leben. „Welches afrikanische Land hat eigentlich ein Ministerium zur Entwicklung von Europa?“
Wir sind auf der Suche: Hinter allem, was Menschen tun – Industrie, Landwirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen, Parlamente, NGOs, Migration etc. – steckt eine bestimmte Vorstellung von Entwicklung. Uns treibt die Frage um, in welcher Gesellschaft wir leben wollen sowie was und wie wir produzieren wollen. „Unsere“ Marktwirtschaft gibt es systembedingt nicht ohne Wachstum und Überproduktion. Dies ist nicht die Entscheidung von Einzelnen. Deshalb ist das Reden von nachhaltiger Marktwirtschaft eine schöne Seifenblase oder Orwellscher „Neusprech“.
Mehr nicht.
Bei unserem Einsatz für eine bessere Welt tragen wir die Französische Revolution (z.B. die ,Verschwörung der Gleichen‘) , die die soziale Frage und immerhin in zarten Ansätzen die Gleichheit der Geschlechter auf die Agenda gesetzt hat, sowie die Errungenschaften der Aufklärung im Herzen. Und dazu gehört für uns der Vorrang der individuellen Freiheit vor der kollektiven Identität sowie die wunderschöne Haltung von Hannah Arendt, die für jeden Menschen auf der Welt „das Recht, Rechte zu haben“ einforderte.