Die große Politik im Kleinen – Lernorte der Erinnerung

Neue Publikation zum NS in Merzig-Wadern erschienen

Pressemitteilung der Aktion 3.Welt Saar e.V., 28. Mai 2021

Der Nationalsozialismus fand auch in Merzig-Wadern statt. „Es gab Täter, Opfer und Verweigerer.“ So heißt es im Vorwort der Publikation „Gegen das Vergessen – Orte des NS Terrors und Widerstandes im Landkreis Merzig-Wadern“, die von der Aktion 3.Welt Saar e.V. herausgegeben wurde. Sie erschien bereits 2010 in zwei Auflagen, war zwischenzeitlich restlos vergriffen und wurde jetzt für die 3.Auflage komplett überarbeitet. Die Publikation umfasst 28 Seiten, hat eine Auflage von 12.000 Exemplaren und wird kostenlos abgegeben, auch in Klassensätzen. Sie liegt an mehreren Stellen im Landkreis aus wie Rathäusern, Bibliotheken, Buchhandlungen und touristischen Einrichtungen. Weitere dauerhafte Auslagestellen werden noch gesucht. Sie richtet sich an Menschen, die bisher wenig mit dem Thema vertraut sind oder sich schnell einen Überblick verschaffen wollen. Ähnliche Publikationen der Aktion 3.Welt Saar e.V. beschäftigen sich mit dem NS in den Landkreisen Saarpfalz, St. Wendel und Saarlouis. Bestellungen an: Aktion 3.Welt Saar e.V., mail@a3wsaar.de, www.a3wsaar.de, 06872 / 9930-56. In der Redaktion haben mitgewirkt: Gertrud Selzer, Dr. Wolfgang Johann, Roland Röder und Hans Wolf als Projektkoordinator.

Wann vergeht die Vergangenheit? Wieso kann es keinen ‚Schlussstrich‘ geben? Die Publikation geht diesen Fragen nach. Sie benennt Täter und Opfer, Mitläufer und Verweigerer, sowie exemplarische Orte des nationalsozialistischen Terrors und des Widerstandes im Landkreis Merzig-Wadern. Diese sollen als Lernorte für Geschichte erfahrbar werden. Darüber hinaus macht sie Handlungsvorschläge zum Umgang mit der "zweiten" Geschichte des Nationalsozialismus heute und enthält wenig veröffentlichte historische Aufnahmen. Die Herausgabe wurde finanziell unterstützt vom Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie.

„Eine ehrliche Erinnerung muss“, so Gertrud Selzer vom Redaktionsteam, „wahrnehmbar im öffentlichen Raum und im Internet, quasi in der Mitte der Gesellschaft, stattfinden und darf sich nicht vor unbequemen Fragen drücken.“ Im Vorwort widersprechen die Autoren dabei zwei Annahmen der NS-Erinnerungsarbeit, die sich meist nur an junge Menschen richtet und an die toten Juden erinnert. „Dies ist nicht falsch, aber unvollständig: Die Erinnerung an den NS geht alle Altersgruppen der Gesellschaft etwas an. Zudem sollte sie die Brücke schlagen zu den lebenden Juden und Jüdinnen. Daher ist uns ein positives Verhältnis zu deren Staat Israel wichtig. Immerhin ist Israel eine der wenigen materiellen Konsequenzen aus dem Nationalsozialismus“, so Selzer.


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