Der Saarländische Rundfunk sendete am 15.3.2020 zum hundertsten Geburtstag des in Saarlouis geborenen deutschen Kolonialmilitärs Paul von Lettow-Vorbeck ein 22minütiges Feature:
Paul von Lettow Vorbeck - Ein Mythos zerbricht
Die Aktion 3.Welt Saar e.V. unterstützte die SR-Recherche und stellte aus dem eigenen Archiv umfangreiche Materialien zur Verfügung. In dem Beitrag erläutert Roland Röder für die Aktion 3.Welt Saar e.V. deren zentrale Forderungen für eine zeitgemäße Erinnerungskultur an die Stadt Saarlouis: Diese soll erinnern,
1. an die jahrzehntelange, distanzlose Huldigung von Lettow-Vorbeck in Saarlouis
2. an seine Opfer: einige zehntrausend ermordete Herero 1904 in Deutsch-Südwestafrika (heute Namibia)
3. daran, dass er zeitlebends nie ein Demokrat war, sondern auch die Weimarer Republik mit der Waffe in der Hand bekämpfte
und
4. ihm die Ehrenbürgerschaft aberkennen und sich damit politisch von ihm distanzieren.
Dies muss Gegenstand von Stadtführungen, Darstellungen auf der Webseite und in sonstigen städtischen Publikationen sein.
Die Aktion 3.Welt Saar e.V. hat entscheidend dazu beigetragen, dass die nach ihm benannte Straße umbenannt wurde und die militaristische Gedenkplakette an seinem Geburtshaus in der Fußgängerzone (Silberherzstraße) auf Normalmaß gestutzt wurde.
Mehr Infos der Aktion 3.Welt Saar e.V. zum Thema Kolonialismus und zu unserer Flugschrift "Der Mythos Paul von Lettow-Vorbeck – Vom Kaiser geehrt, vom Führer geliebt." gibt es hier
Einen sehr lesenswerten Artikel zum Thema Lettow-Vorbeck, Schutztruppe, Afrika-Korps, Bundeswehr - eine große Familie:
Die Preußen Afrikas - Lettow-Vorbeck und die Pflege kolonialer Traditionen", von Heiko Möhle, der auch bereits Vortragsgast zum Thema Kolonialismus bei der Aktion 3.Welt Saar e.V. war.
http://www.freiburg-postkolonial.de/Seiten/1998-Moehle-Lettow.htm