NS-Vergleiche bei Agrardemo in Berlin nicht akzeptieren

Die Aktion 3.Welt Saar zu den NS-Vergleichen bei der letztjährigen

Agrardemo "Wir haben es satt" in Berlin

Pressemitteilung
14.Januar 2015  / Nr. 6

„Wir haben Tierfabriken satt“ – Demonstration zur Grünen Woche: Samstag, 17. Januar, Berlin

Unsere Alternativen – Bäuerliche Landwirtschaft, Saatgutvielfalt, gentechnikfrei, Milchmengensteuerung

NS-Vergleiche bei Demo dürfen dieses Mal nicht akzeptiert werden

Losheim am See, 14.01.2015. „Mit Verlaub, wer Tiere gleichsetzt mit Menschen, die von den Nazis in KZs umgebracht wurden, ist für uns kein Partner für eine sozialere und gerechtere Welt.“ So  kommentiert Roland Röder von der Aktion 3.Welt Saar Slogans von Tierrechtlern wie „Tier KZ? - nein danke!“ oder „Gruß aus Wietze - Europas größte Gaskammer“, die auf der letztjährigen Demonstration „Wir haben es satt“ im Januar in Berlin gezeigt wurden tinyurl.com/qemla36 . „Uns ist es wichtig, dass diesmal NS-Vergleiche unterbunden und nicht toleriert werden“.


Seine Organisation organisiert gemeinsam mit 40 Organisationen aus dem Umwelt- und Agrarbereich zum Auftakt der Grünen Woche bereits zum 5. Mal die Demonstration „Wir haben Tierfabriken satt“: Samstag, 17. Januar 2015, Berlin, 12 Uhr, Potsdamer Platz. Zu der Demonstration für eine bäuerliche Landwirtschaft werden über 20.000 Teilnehmer/innen erwartet.

Veranstalterin ist das Bündnis „Meine Landwirtschaft – unsere Wahl“, in dem die Aktion 3.Welt Saar aktiv mitarbeitet. „Landwirtschaft geht alle etwas an. Letztlich wird es immer Landwirtschaft geben. Die Frage ist nur welche: Eine bäuerliche oder eine industrielle“, so Roland Röder.

Aktuell fressen deutsche Kühe billiges Soja aus Paraguay, wo Bauern gewaltsam enteignet werden und die Landwirtschaft auf Sojaanbau („Grüner Tod“) zugerichtet worden ist. Die überschüssige Milch wird als Milchpulver nach Westafrika, zum Beispiel in den Senegal, verkauft und zwingt dort Bauern zur Aufgabe ihrer Höfe. Die Bauern in Paraguay, Deutschland und dem Senegal sind jeweils das schwächste Glied in der Kette. Die Alternative wäre die Bündelung von Milch in Bauernhand, um gemeinsam bessere Verträge mit Molkereien auszuhandeln. Eine flexible Mengensteuerung, um eine existenzvernichtende Überproduktion zu vermeiden, ist erreichbar mit einer Monitoringstelle, die sich am kanadischen Beispiel orientiert. Dort sitzen Bauern, Handel, Milchindustrie, Staat und Verbraucher zusammen und passen die Produktion flexibel der Nachfrage an

Die Aktion 3.Welt Saar vernetzt Bauern, Naturschützern und – bundesweit einzigartig – Gewerkschafter in ihrem Projekt „ERNA goes fair – Für eine faire Landwirtschaft weltweit“. Im Rahmen dieses Projektes hat sie gemeinsam mit dem Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) die vierseitige Flugschrift „Milch billiger als Wasser. Faire Preise für Bauern. Welche Landwirtschaft wollen wir?“ publiziert. Neben der Analyse der aktuellen Milchpolitik werden vor allem Alternativen aufgezeigt.

Hintergrund / weitere Informationen:

  • Flugschrift „Milch billiger als Wasser“
  • ERNA goes fair
  • Opens external link in new windowDemobündnis: www.wir-haben-es-satt.de

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