Rechte Kapitalismuskritik in der Mitte der Gesellschaft?

12. Mai 2014 Saarbrücken, 13. Mai 2014 Trier.

Audiomitschnitt der Veranstaltung

Rechte Kapitalismuskritik – Wie die Neonazis die Krise erklären und warum sie damit in der „Mitte der Gesellschaft“ landen könnten.

Vortrag und Diskussion
Lothar Galow-Bergemann (Stuttgart, Aktion 3.Welt Saar)
Co-Referat: Zur Situation im Saarland: Mike Kirsch, DGB Jugend Saar

Der Referent beschäftigt sich bei der Aktion 3.Welt Saar u.a. mit dem o.g. Thema. „Gierige Heuschrecken, Banker und faule Griechen sind schuld an der Misere. Sie greifen uns in die Taschen, während wir gut und ehrlich arbeiten.“ Das sind beliebte Erklärungsmuster für die anhaltende Finanz- und Wirtschaftskrise in Europa. Sie verschafft nationalistischen, rassistischen und neonazistischen Tendenzen zunehmend Auftrieb. In Ungarn herrscht eine rechtsautoritäre Quasi-Diktatur, in Griechenland sitzen Nazis im Parlament und in der deutschen parteipolitischen Debatte bündeln offene Anti-Euro-Positionen das Ressentiment gegen die angeblich „faulen Südländer“. Rechtsaußen-Parteien rechnen sich gute Chancen bei der bevorstehenden Europawahl aus. Dabei profilieren sich besonders Neonazis schon seit Jahren mit einer „Kapitalismuskritik“, die offen antisemitisch und völkisch begründet ist. Gefährlich ist das vor allem deshalb, weil bestimmte Grundmuster dieser „Kapitalismuskritik“, wenn auch in abgeschwächter Form, auch in anderen politischen Milieus verbreitet sind wie beispielsweise in der „Mitte der Gesellschaft“ oder in der politischen Linken.

Der Referent leistet eine kritische Auseinandersetzung mit einem vordergründigen, personalisierenden und oberflächlichen Antikapitalismus und beleuchtet das darin enthaltene antisemitische Potential. Er stellt dem Grundzüge einer rationalen und reflektierten Kapitalismuskritik gegenüber, die er für dringend geboten hält.

Lothar Galow-Bergemann ist aktives ver.di-Mitglied und war langjähriger freigestellter Personalrat im Klinikum Stuttgart, er schreibt u.a. für konkret und Jungle World und ist aktiv bei der Gruppe Emanzipation und Frieden www.emanzipationundfrieden.de

Saarbrücken
Montag, 12. Mai 2014, 20 Uhr
ver.di Haus, großer Saal, EG, St. Johanner Str. 49

Eintritt 4€/2€ sozial, Mitglieder der Veranstalterinnen frei.

Trier
Dienstag, 13. Mai, 20 Uhr
Mehrgenerationenhaus, Balduinstraße 6

Eintritt 4€/2€ sozial, Mitglieder der Veranstalterinnen frei.

Eine Veranstaltung der Aktion 3.Welt Saar und der DGB Jugend Saar
In Zusammenarbeit mit der Heinrich Böll Stiftung Saar und dem Netzwerk für Demokratie und Courage.

Eine Veranstaltung der Aktion 3.Welt Saar in Zusammenarbeit mit der
Heinrich Böll Stiftung Rheinland-Pfalz und dem Multikulturellen Zentrum, Trier


Das könnte Sie ebenfalls interessieren

Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten,…

Weiterlesen

Politische Aufarbeitung angekündigt – Polizei, Justiz, Verfassungsschutz und Parteien haben 30 Jahre…

Weiterlesen

Es berichten die Zeitungen der GEW sowie der saarländischen Arbeitkammer

 

Weiterlesen