Es waren Organisationen wie die Aktion 3.Welt Saar, die Antifa Saar und der Saarländische Flüchtlingsrat, die der staatlichen Leugnung des rassistischen Mordes 30 Jahre lang widersprachen und die Erinnerung an Samuel Yeboah und die anderen Opfer wachhielten. Dies führte mit dazu, dass sich 2019 eine Zeugin bei der Polizei meldete und es dann im Gegensatz zu den 1990ern seriöse polizeiliche Ermittlungen gab sowie zwei Prozesse vor dem OLG Koblenz. Ein Täter wurde nach Jugendstrafrecht zu sechs Jahren und zehn Monaten verurteilt. Mit zu dem politischen Erfolg gehörte auch die Einrichtung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses im saarländischen Landtag, ein Opferentschädigungsfonds, die neu geschaffene Stelle eines Anti-Rassismusbeauftragten und die dauerhafte Leihgabe und Ausstellung der Gedenktafel an Samuel Yeboah durch die Aktion 3.Welt Saar an den Saarlouiser OB Marc Speicher (CDU). Sie wird dort seit dem 27. Juni 2025 im Rathaus öffentlich ausgestellt.
Die Ermordung von Samuel Yeboah war aber nur einer von rund 20 weiteren Mord-, Bomben-, Brand- und Terroranschlägen in den 1990er Jahren im Saarland. Keiner wurde aufgeklärt. Dieses saarländische Staatsversagen geht mit der Justiz, der Polizei und der Politik von SPD, CDU und Grünen nach Hause. Bevor es diese Anschläge gab, wurden Flüchtlinge sprachlich aus der Mitte der Gesellschaft entmenschlicht. Sie wurden als Fluten, Wellen, Ströme dargestellt, die einer Naturgewalt gleich über Deutschland hinwegfegen und alles kahlfressen. Erst dann flogen die tödlichen Brandsätze vom rechten Rand: in Saarlouis, in Mölln, in Solingen, in Hoyerswerda, in Rostock-Lichtenhagen.
Hintergrundinfo zum Fall Samuel Yeboah.