Pressemitteilung der
Aktion 3.Welt Saar e.V. und des Saarländischen Flüchtlingsrates e.V.
17.3.2018
Newroz 2018 in Saarbrücken
Flagge zeigen: Solidarität mit Afrin
Dialog statt Verbot
Die Aktion 3. Welt Saar e.V. und der Saarländische Flüchtlingsrat e.V. rufen dazu auf, sich aus Solidarität mit Afrin an der diesjährigen kurdischen Newroz-Demo am 20. März in Saarbrücken zu beteiligen. Beginn ist um 18 Uhr auf dem Landwehrplatz. Gleichzeitig kritisieren beide Organisationen das PKK-Verbot in Deutschland und erneuern an die Adresse der saarländischen Landesregierung ihre Forderung nach Entkriminalisierung und politischem Dialog mit dem Kurdischen Gesellschaftszentrum Saarbrücken. Das kurdische Neujahrsfest Newroz steht für Freiheit und Widerstand gegen Unterdrückung.
„Die türkische Militäraggression in Afrin ist ein Kriegsverbrechen, das massenhaft Leid und Fluchtursachen produziert“, so Gertrud Selzer vom Vorstand der Aktion 3.Welt Saar e.V., „deswegen rufen unsere Organisationen dazu auf, zu Newroz ein Zeichen der Solidarität mit der Bevölkerung in Afrin und den Kurdinnen und Kurden im Saarland zu setzen.“ Deutsche Waffenhilfe und die Rückendeckung aus Berlin von CDU und SPD stärke die islamistischen Mörderbanden und schwäche zugleich die demokratischen und säkularen Kräfte vor Ort.
Gleichzeitig warnen beide Organisationen vor einer zunehmenden Kriminalisierung der kurdischen sozialen Bewegung durch das PKK-Verbot. „Wir appellieren an die Verantwortlichen in Politik und Polizei, dass sie sich nicht als verlängerter Arm Erdogans und seiner islamistischen Banden verhalten und das Demonstrationsrecht der Kurdinnen und Kurden respektieren“, erklärte Peter Nobert vom Vorstand des Saarländischen Flüchtlingsrates e.V.. „Von der rot-rot-grün geführten Stadt Saarbrücken und der saarländischen Polizei erwarten wir, dass sie die Newroz-Demo am 20. März nicht durch eine Auflagenorgie faktisch verbieten.“ Zuletzt hatte die Stadt Saarbrücken im November 2017 eine kurdische Demonstration durch nicht erfüllbare Auflagen de facto verboten. Im März 2017 hatte Oberbürgermeisterin Charlotte Britz der kurdischen Gemeinde den schon für die Newrozfeier zugesagten Rathausfestsaal aus politischen Gründen wieder entzogen.
Stadt Saarbrücken untersagt kurdischen Newroz-Empfang im Rathausfestsaal: <link www.a3wsaar.de/nc/de/aktuelles/details/d/2017/03/21/zu-viel-politik-stadt-saarbruecken-untersagt-kurdischen-newroz-empfang-im-rathausfestsaal/ _blank external-link-new-window>
[...mehr]</link><link bit.ly/2GwksUc _blank external-link-new-window>
„Weil ich meine Meinung sage, werde ich nicht eingebürgert“</link> Saarbrücker Zeitung, 07.03.2018:<link file:5348 _blank>Hier</link> geht es zur Erklärung als pdf.
Hintergrundinformationen:
Gemeinsame Erklärung der Aktion 3.Welt Saar und des Saarländischen Flüchtlingsrates von 2017: "<link www.a3wsaar.de/nc/de/aktuelles/details/d/2017/03/21/zu-viel-politik-stadt-saarbruecken-untersagt-kurdischen-newroz-empfang-im-rathausfestsaal/ _blank external-link-new-window>
Zu viel Politik: Stadt Saarbrücken untersagt kurdischen Newroz-Empfang im Rathausfestsaal</link><link www.a3wsaar.de/aktuelles/details/d/2016/11/23/freiheit-wuerde-menschenrechte/ _top>Gemeinsame Solidaritätserklärung der Aktion 3. Welt Saar und des Saarländischen Flüchtlingsrats zur Verhaftung der HDP-Abgeordneten in der Türkei im November 2016</link>
Broschüre „Kurdistan“ der Aktion 3.Welt Saar e.V. (1995 in der Reihe „BRD + 3.Welt“, Kiel, 54 Seiten, vergriffen).
Leider immer noch aktuell. Thema ist der Türkei – Kurdistankonflikt, die Story dahinter und was das alles mit „uns“ zu tun hat. Die Druckauflagen sind längst vergriffen. Nachdem junge KurdInnen uns mehrfach auf die Publikation ansprachen und wir ihnen leider keine mehr geben konnten, machen wir sie jetzt zumindest online verfügbar: <link 1804 _blank>Broschüre/Flugschrift "Kurdistan" (34 MByte)</link>
Hier geht es zum <link tinyurl.com/y7bpm5cd _blank external-link-new-window>
Vortrag (youtube) der Aktion 3.Welt Saar beim ASTA Referat für Antirassismus und Antifaschismus der Uni Trier am 13.2.2017</link>: "Plädoyer für eine politische Lösung des Türkei-Kurdistan-Konfliktes - Freiheit oder Barbarei"