Zur letzten Sitzung der Deutschen Islamkonferenz

Dialog mit konservativen Islamverbänden nicht hilfreich für menschenwürdige Einwanderungspolitik - Diskriminierung von Frauen und Schwulen wird salonfähig

Pressemitteilung
10.Mai 2013 / Nr. 8

„Die Deutsche Islamkonferenz (DIK) ist für eine menschenwürdige Einwanderungspolitik wenig hilfreich. Große Islamverbände wie DITIB haben insofern Recht, wenn sie ihren Sinn infrage stellen. Sie tun dies allerdings aus den falschen Gründen“, kommentiert Alex Feuerherdt vom Kompetenzzentrum Islamismus der Aktion 3.Welt Saar die Reaktionen von Moslemvertretern auf die letzte Sitzung der Konferenz in dieser Legislaturperiode am 7. Mai. DITIB, die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion, repräsentiert den türkischen Staatsislam und gehört als größter Islamverband in Deutschland zu den Teilnehmern der DIK. Ihr Vertreter Bekir Alboga hat die Konferenz kritisiert.

„Herr Alboga und andere Islamfunktionäre bemängeln, dass Sicherheitsaspekte zu sehr im Vordergrund stehen, obwohl diese tatsächlich nur einen kleinen Teil der DIK-Themen ausmachen“, stellt Alex Feuerherdt fest. „Offenbar passt es nicht zu ihrer Imagepflege, dass die Gefahr, die von gewaltbereiten Islamisten auch hierzulande ausgeht und sich unter anderem in Morden, Ausschreitungen von Salafisten und Anschlagsversuchen zeigt, allzu sehr in den Focus der Öffentlichkeit gerät“, so Alex Feuerherdt.

Problematisch sei die DIK aus anderen Gründen. Alex Feuerherdt weiter:
„Durch die DIK werden Organisationen salonfähig gemacht, die ein mit den Werten der Aufklärung unvereinbares Menschenbild vertreten, in dem Frauen sich den Männern unterzuordnen haben. Sehr oft schließt diese Ideologie auch Schwulenfeindschaft und Antisemitismus ein. So gehört laut Alboga Homosexualität zu den religiös verbotenen Handlungen und ist mit dem islamischen Menschenbild nicht zu vereinbaren.“ Die DIK ebne solchen Organisationen jedoch den Weg in die Mitte der Gesellschaft und mache sie beispielsweise zu Ansprechpartnern für die Einführung islamischen Religionsunterrichts.

Zwar seien in der DIK auch säkulare Muslime und die einem humanistischen Weltbild verpflichtete Alevitische Gemeinde Deutschland vertreten. „Dies ändert aber nichts an der unverkennbaren Zunahme des Einflusses konservativer Islamverbände, obwohl sie nur für eine Minderheit der Muslime sprechen. Nichtmuslime aus islamischen Ländern oder Migranten aus anderen Ländern bleiben bei dieser Art der 'Integration' ohnehin außen vor“, kritisiert Alex Feuerherdt.

Hintergrundinformation:

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Opens external link in new windowNiedersachsen strebt Staatvertrag mit konservativen Islamverbänden an:</link>


Die Aktion 3.Welt Saar ist eine allgemeinpolitische Organisation, die bundesweit arbeitet. Ihren Sitz hat sie im Saarland. Sie engagiert sich seit 1982 in der Lobbyarbeit für Flüchtlinge und arbeitet mit im Vorstand des Saarländischen Flüchtlingsrates. Um Know-how zu bündeln und zu vernetzen, hat sie das „Kompetenzzentrum Islamismus“ aufgebaut. Dieses recherchiert und publiziert zu mit dem Islam begründeten Menschenrechtsverletzungen, organisiert Fachveranstaltungen und vermittelt ReferentInnen.

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