Für eine politische Lösung des Türkei-Kurdistan-Konflikts:
„Ich habe ja nichts gegen Kurden, aber die PKK...”
Am Anfang stand die Begegnung mit kurdischen Flüchtlingen. Wir finden es gut, dass in Deutschland viele Kurden Asyl bekommen, aber warum fliehen die? Die üblichen Erklärungen lauten meist Bürgerkrieg und ethnische Unterdrückung. Das ist nicht ganz falsch, verkennt aber, dass es in diesem Konflikt um materielle Interessen geht. Im Fokus stehen in einer wasserarmen Region das Wasser des Euphrat und des Tigris sowie Öl. Und es geht um deutsche geostrategische Interessen. Deshalb fließen ungehemmt deutsche Waffen in die Türkei, wovon wir uns bei Menschenrechts-Delegationen in die Region persönlich überzeugen konnten.
Die Kurdische Arbeiterpartei PKK, die den Anspruch der Kurden auf Teilhabe erst weltweit wahrnehmbar gemacht hat, ist seit 1993 auf Druck von Ankara in Deutschland verboten.
Dies schränkt die Bürgerrechte von 800.000 Kurden ein, führt zum Verbot von Vereinen sowie zu Gefängnisstrafen, verhindert politische Beteiligung und schürt Ängste in kurdischen Familien.
Wir sind für:
- eine Aufhebung des PKK Verbotes in Deutschland
- eine öffentliche Aufarbeitung aller Vorwürfe gegen die PKK und die Türkei
- eine politische Lösung innerhalb der türkischen Staatsgrenzen und für einen Dialog zwischen Türkei und PKK. Auch in Südafrika gab es erst eine Abkehr von der Apartheid nach Zulassung des ANC und der Freilassung von Nelson Mandela
- eine Neubewertung der PKK: Sie hat den Vormarsch des IS gestoppt, ihm im Kampf um Kobâne in Nordsyrien seine erste militärische Niederlage beigebracht sowie zuvor zehntausende Yesiden im Sindschargebirge vor dem IS gerettet.