„Wenn Milch billiger als Mineralwasser ist, dann ist es legitim, gegen diesen skandalösen Missstand zu protestieren“. So kommentiert Barbara Hilgers vom Vorstand der Aktion 3.Welt Saar die aktuellen Proteste des Bundesverbande deutscher Milchviehhalter (BDM), die unter anderem in Mainz statt finden. Aktuell erhalten Bauern von den Molkereien zwischen 20 und 23 ct pro Liter. „Ich habe großes Verständnis für die Protestaktionen des BDM. Die dahinter stehende Verzweiflung seiner bundesweit über 30.000 Mitglieder ist geradezu mit den Händen zu greifen“, so Hilgers. Die Aussage des rheinland-pfälzischen Landwirtschaftsministers Hendrik Hering (SPD), die Politik könne keine Preise festlegen, ist Augenwischerei. Dies hat niemand gefordert. Aber die Parteipolitik kann sehr wohl Rahmenbedingungen – zum Beispiel die Reduzierung der Milchquote – festlegen. „Der Sozialdemokrat Hering betreibt im Gleichklang mit seinen CDU-Kollegen und – Kolleginnen eine Politik des Aussitzens“, so Hilgers.
Während CDU und SPD – von Lippenbekenntnissen abgesehen – auch wenige Tage vor der Bundestagswahl das Problem durch Aussitzen lösen wollen, hat der BDM einen Lösungsvorschlag unterbreitet: Er schlägt eine Reduzierung der Milchmenge in der BRD und in der EU um 5% vor. Seine Mitglieder haben dieser Regelung mit überwältigender Mehrheit zugestimmt.
Mit diesem einfachen aber wirkungsvollen Vorschlag bekennt er sich gemeinsam mit der „Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL)“ zu einem Systemwechsel in der Landwirtschaftspolitik. Statt dem bisherigen Leitbild des „Wachse oder weiche“, das eine industrielle Landwirtschaft propagiert, wäre dies eine wichtige Weichenstellung in Richtung bäuerliche Landwirtschaft.
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