Aus Anlass des 20. Jahrestages seiner Ermordung zeigt die „Aktion 3.Welt Saar“:
„Thomas Sankara, L’homme intègre“ von Robbin Shuffield, Frankreich 2006:
Dienstag, 20. November 2007
19.30 Uhr, Saarbrücken
Galerie im Filmhaus, Mainzer Str. 8
Eintritt 4,30 €
für Fördermitglieder frei
in Zusammenarbeit mit der Stiftung Demokratie Saarland und dem Filmhaus.
In seiner Amtszeit besiegte Thomas Sankara den Hunger und führte beeindruckende Reformen zur Frauen- und Ökologiefrage durch.
„Am 15.10. 1987 wurde in dem westafrikanischen Land Burkina Faso ein beispielhafter Weg hin zu einer gerechteren Gesellschaft gewaltsam beendet“. So kommentiert Barbara Hilgers von der „Aktion 3.Welt Saar“ die Ermordung des Staatspräsidenten von Burkina Faso, Thomas Sankara (1949-1987), durch die heutigen Machthaber und mit Wissen von Frankreich.
Sankara wurde 1983 Präsident des westafrikanischen Landes Obervolta. In einer seiner ersten Amtshandlungen nannte er das Land um in „Land der aufrechten Menschen“, Burkina Faso. Neues Dienstfahrzeug für Regierungsmitglieder wurde statt der üblichen teuren Mercedes-Limousinen der Renault R5. Über diese Symbolik hinaus initiierte er eine beispiellose Reformwelle, die die Lebenssituation der 7 Millionen Einwohner grundlegend verbesserte und setzte dabei auf die „eigenen Kräfte“. Heute ist unstrittig, dass in seiner Amtszeit der Hunger besiegt wurde. Burkina Faso war 1987 bei Grundnahrungsmitteln selbstversorgend. Seine Kampagnen gegen das Vordringen der Wüste (Desertifikation), in deren Verlauf mehrere Millionen Bäume angepflanzt wurden, zeugten von ökologischer Weitsicht.
Durch seinen aktiven Kampf gegen die Korruption und das Verbot der Beschneidung von jungen Mädchen machte er sich in einer patriarchal geprägten Gesellschaft nicht nur Freunde. Ein Novum war, dass er mehrere Frauen in seinem Kabinett hatte, so viele wie nie zuvor in einem afrikanischen Land. „Er entdeckte sehr früh die ökologische- und die Frauenfrage und initiierte soziale Reformen, die heute noch nachahmenswert sind. Er wurde ermordet, weil seine Erfolge eine immer größere Anziehungskraft in andere Länder hinein entfalteten“, so Barbara Hilgers.