Moderation: Roland Röder, Aktion 3.Welt Saar
Saarbrücken
Sonntag, 6. Dezember 2009, 18 Uhr
Kultur- und Werkhof Nauwieser 19, Versammlungsraum
Eintritt 3 €, Mitglieder der Veranstalterin frei
Veranstalterin:
Aktion 3.Welt Saar in Zusammenarbeit mit der Heinrich Böll Stiftung Saar und dem Naturschutzbund Saarland (NABU)
Am Montag, dem 7. Dezember, findet vor dem Saarbrücker Landgericht (Hardenbergstr.1) der Prozess gegen den Gentechnik-Kritiker Jörg Bergstedt statt (12.15 Uhr, Zi. 114). Er soll laut Anklage Kerstin Schmidt und Dr. Uwe Schrader verleumdet haben, ihr Ansehen in der Öffentlichkeit beschädigt und sie verächtlich gemacht haben. In einer Entscheidung nach Aktenlage hat das Landgericht Saarbrücken am 20.8.09 Jörg Bergstedt die Wiederholung der beanstandeten Aussagen untersagt; ansonsten drohen ihm 250.000 € Ordnungsgeld oder Ordnungshaft bis zu 6 Monaten.
Kerstin Schmidt arbeitet als Geschäftsführerin für die Firmen „biovativ“ in Groß Lüsewitz (nahe Rostock) und die „BioTechFarm“ in Üplingen (Börde); Dr. Uwe Schrader sitzt für die FDP im Landtag von Sachsen-Anhalt und ist Vorstandsvorsitzender der InnoPlanta e.V. in Gatersleben. Allesamt Firmen, die sich für den Einsatz von Gentechnik einsetzen. In der Broschüre „Organisierte Unverantwortlichkeit“ hat sich Jörg Bergstedt zum Wirken dieser Personen und Firmen geäußert. Die Broschüre trägt den programmatischen Untertitel: „Reader zum Filz zwischen Konzernen, staatlicher Kontrolle, Wirtschaftsförderung und Lobbying deutscher Gentechnik.“ Sie ist einsehbar unter <link www.biotech-seilschaften.de.vu/>www.biotech-seilschaften.de.vu</link>
Der Einsatz von Gentechnik in der Landwirtschaft ist höchst umstritten. Die Mehrzahl der Bauern und Bäuerinnen sowie Verbraucher und Verbraucherinnen lehnen gentechnik-veränderte Pflanzen ab. Selbst der im April 2008 veröffentlichte Weltagrarbericht betont, dass es möglich ist, alle Menschen auf der Erde ausreichend mit Nahrungsmitteln zu versorgen: Auf der Grundlage einer bäuerlichen und nicht industrialisierten Landwirtschaft sowie OHNE GENTECHNIK. Gleichzeitig setzen sich finanziell und wirtschaftlich mächtige Netzwerke für den Einsatz von Gentechnik ein. Aktuelles Beispiel: Im Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und FDP wird der Einsatz der Gentechkartoffel „Amflora“ von BASF festgeschrieben. In dieser Deutlichkeit ist dies ist ein Novum in der deutschen Nachkriegsgeschichte.
Die Aktion 3.Welt Saar und die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft Rheinland-Pfalz/Saarland entsenden Prozessbeobachter. Der Prozess ist öffentlich und verursacht erhebliche Kosten für Jörg Bergstedt und die Projektwerkstatt Saasen.
Spenden bitte auf folgendes Konto: Spenden & Aktionen, Kto Nr. 9288 1806 , Volksbank Mittelhessen (BLZ 513 900 00 ), Stichwort „Gentechnik“
Kontakt und Information:
Aktion 3.Welt Saar
Weiskirchener Str. 24
66679 Losheim am See
Telefon: 06872 99 30 56
E-Mail: <link mail@a3wsaar.de - mail>mail@a3wsaar.de </link>