WIE MIT WÖLFEN UMGEHEN? – ONLINE DISKUSSION, 7. Juli

Die Diskussion zum Umgang mit Wölfen ist hochemotional. Soll man sie bejagen oder nicht? Wer zahlt Bauern und Bäuerinnen die Schäden, die Wölfe beim Reißen von Weidevieh wie Rindern, Schafen und Ziegen verursachen? Sollen Kühe, Schafe, Ziegen überhaupt auf der Weide oder vielleicht doch besser im Stall gehalten werden? Die Meinungen gehen auseinander. Die Wortwahl bleibt nicht immer gesittet.

Während eine Mehrheit will, dass Kühe, Ziegen und Schafe möglichst lange im Jahr auf einer Weide gehalten werden, sind oft die gleichen Menschen dagegen, dass Wölfe bejagt werden. Da bleibt unterm Strich die Frage, wer zahlt Bauern und Bäuerinnen die Kosten, die durch Wolfsrisse entstehen, wer zahlt ihnen die nötigen Schutzmaßnahmen wie Zäune oder Herdehunde? Mit bezahlen meinen wir: Material für Zäune, Arbeitslohn fürs Aufstellen und für die regelmäßige Wartung sowie für den Kauf von Herdehunden und deren Tierarzt- wie Futterkosten sowie den Ersatz von gerissenem Vieh. Bisher lässt die Gesellschaft Bauern und Bäuerinnen bei Wolfsrissen im Stich und auf dem Gros ihrer Kosten sitzen. Ganz zu schweigen von der emotionalen Belastung bei einem Wolfsangriff: Kosten, Arbeitsaufwand, Tier(e) verlieren. Schlimmstenfalls führt dies zur Entscheidung, aus der Weidehaltung auszusteigen, was nicht ohne Folgen bleibt für die Biodiversität auf den ehemals beweideten Flächen.

Diese Debatte wird vor dem Hintergrund geführt, dass wir nicht in einer idyllischen Natur-, sondern in einer Kulturlandschaft leben mit vielen Nutzungskonflikten. Wir Menschen entscheiden, was in dieser Landschaft stattfindet und wie die Konflikte gelöst werden: Bau von Häusern und Straßen, Anlage von Äckern, Aufforstung mit dieser oder jener Baumart und eben das (Nicht-) Bejagen von Wölfen.

Zu all dem veranstaltet der Landesverband Niedersachsen der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft einen Online-Stammtisch mit Bauern und Bäuerinnen und hat uns zu einem Input-Beitrag eingeladen: 

Montag, 7. Juli 2025, 20 Uhr
Gastbeitrag: Roland Röder – Geschäftsführer, Aktion 3.Welt Saar

Die Einwahldaten:
https://us06web.zoom.us/j/89771906486?pwd=4YiMPtW3f75DHO4J72tt5Was1rocQ4.1

Eine Anmeldung ist nicht zwingend. Wir freuen uns aber, wenn Sie uns mitteilen, dass Sie an der Veranstaltung teilnehmen. Einfach mail an mail@a3wsaar.de.  

Die Beteiligung der Aktion 3.Welt Saar findet statt innerhalb unseres Projektes ERNA goes fair, in dem wir Bauern, 3.Welt Engagierte, Naturschützer und Gewerkschaften vernetzen. ERNA steht für ERnährungssicherheit und NAchhaltigkeit.

Zum Nachlesen:

  • Die Deutschen und ihr Wolf, Kolune des letzen linken Kleingärtners
  • Schräg: Agrarrede bei „Wir haben es satt“ Demo wurde gecancelt, weil Aktion 3.Welt Saar zu israelfreundlich sei