Plädoyer für eine politische Lösung des Türkei-Kurdistan-Konfliktes, 15 Nov., Mülheim an der Ruhr

Freiheit oder Barbarei

 

Referent: Roland Röder, Aktion 3 .Welt Saar e.V.

Mittwoch, 15. November 2017, 19.30 Uhr
Autonomes Zentrum Mülheim an der Ruhr, Auerstraße 51 (45468 Mülheim)

Veranstalter: <link antifacafe.az-muelheim.de _blank external-link-new-window>

Opens external link in new windowOffenes Antifa-Café im AZ Mülheim</link>

Der Referent diskutiert die Rolle der PKK im Kampf gegen den IS und warum sie in Deutschland und der Türkei verboten ist. Er plädiert für eine politische Lösung des Türkei-Kurdistan-Konfliktes. Die Türkei nimmt für Deutschland seit der Bismarckzeit und seit der türkischen Staatsgründung im Umfeld des 1. Weltkrieges eine zentrale geostrategische Rolle ein. Daraus resultiert deren politische wie militärische Unterstützung. Seit den 60er Jahren kam es zu einer Migration türkischer und kurdischer „Gastarbeiter“ nach Deutschland und seit dem Militärputsch von 1980 und dem Kampf der kurdischen Arbeiterpartei PKK um mehr Rechte für Kurden kamen vermehrt Flüchtlinge aus der Türkei. Die gigantische Verhaftungswelle der Erdogan-Regierung nach dem in vielerlei Hinsicht „seltsamen“ Militärputsch vom Juli 2016 zwingt ebenfalls Türken und Kurden zur Flucht nach Europa. Gleichzeitig soll die Türkei im Rahmen eines Abkommens mit der EU verhindern, dass Flüchtlinge aus den Krisengebieten Syrien, Irak, Afghanistan Richtung Europa fliehen.

Als der IS im Kampf um die nordsyrische kurdische Stadt Kobâne im Februar 2015 seine erste militärische Niederlage erlitt, stand die bis dahin auch in Deutschland seit 1993 verbotene PKK und die mit ihr verbündete syrisch-kurdische Partei PYD (Partei der Demokratischen Union) im Mittelpunkt. Sie waren es die, unterstützt von den USA, den IS besiegten und zuvor tausende Yesiden im irakischen Sindschar Gebirge aus den Klauen des IS befreiten.

Die kurdische Seite hat der Türkei in den letzten 20 Jahren Vorschläge für eine politische Lösung gemacht und Zeitungen, TV Stationen und Parteien gegründet. Die Antwort der Türkei: Bomben, Liquidationen von KurdInnen, Zerstörung von über 3000 kurdischen Dörfern, Verbot von Zeitungen, TV Stationen und von kurdischen Parteien. Nur zwischen 2012-2015 verhandelte die türkische Regierung mit der PKK und deren Vorsitzenden Abdullah Öcalan. Sie brach die Verhandlungen ab, nachdem die PKK im Kampf gegen den IS erfolgreich war.

Der Vortrag diskutiert das schwierige Verhältnis zwischen Deutschland und der Türkei, die Rolle der PKK im Kampf gegen den IS und benennt Möglichkeiten für eine politische Lösung des Kurdistan-Konfliktes jenseits einer neuen Staatsgründung und unter Einschluss der PKK. Er beschreibt, was die deutsche Parteipolitik aber auch was deutsche und kurdische NGOs jenseits einer ethnischen Orientierung dazu beitragen können.

Hintergrundinformationen:

<link www.a3wsaar.de/aktuelles/details/d/2016/11/23/freiheit-wuerde-menschenrechte/ _top>Gemeinsame Solidaritätserklärung der Aktion 3. Welt Saar und des Saarländischen Flüchtlingsrats zur Verhaftung der HDP-Abgeordneten in der Türkei im November 2016</link>

Broschüre „Kurdistan“ der Aktion 3.Welt Saar e.V. (1995 in der Reihe „BRD + 3.Welt“, Kiel, 54 Seiten, vergriffen).
Leider immer noch aktuell. Thema ist der Türkei – Kurdistankonflikt, die Story dahinter und was das alles mit „uns“ zu tun hat. Die Druckauflagen sind längst vergriffen. Nachdem junge KurdInnen uns mehrfach auf die Publikation ansprachen und wir ihnen leider keine mehr geben konnten, machen wir sie jetzt zumindest online verfügbar: <link file:5532 _blank>Broschüre/Flugschrift "Kurdistan" (34 MByte)</link>
<link texte-vortraege/broschueren/></link>

Hier geht es zum <link tinyurl.com/y7bpm5cd _blank external-link-new-window>

Opens external link in new windowVortrag (youtube) der Aktion 3.Welt Saar beim ASTA Referat für Antirassismus und Antifaschismus der Uni Trier am 13.2.2017</link>.


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