Antisemitismus darf nicht den Alltag bestimmen: Juden sollen sich nicht verstecken müssen

Antisemitismus kommt nicht nur von Neonazis, sondern auch von Islamisten und von Linken

Pressemitteilung der Aktion 3.Welt Saar vom 04.06.2019

„Mit seiner Warnung vor dem öffentlichen Tragen der Kippa hat der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, kürzlich deutlich gemacht, in welchem Ausmaß Juden heute in Deutschland durch Antisemiten bedroht sind. Der jährliche Al-Quds-Marsch, der am Wochenende in Berlin wie in zahlreichen anderen Städten weltweit stattfand, zeigt, dass Antisemitismus nicht nur von Neonazis kommt, sondern zu einem erheblichen Teil von Islamisten ausgeht“, erklärt Alex Feuerherdt vom Kompetenzzentrum Islamismus der Aktion 3.Welt Saar e.V. . Der Al-Quds-Tag wurde 1979 vom iranischen Revolutionsführer, Ayatollah Khomeini, ausgerufen. Seither demonstrieren an diesem Tag regelmäßig Islamisten für die Vernichtung Israels.

„Zu beobachten ist aber auch, wie die verschiedenen antisemitischen Lager zusammenfinden. So waren in Berlin außer Islamisten auch Neonazis und linke Antisemiten beteiligt“, stellt Feuerherdt fest.

„Mit der längst überfälligen Benennung der Gefahr und mit Warnungen ist es aber nicht getan. Notwendig wäre, alles dafür zu tun, dass Juden sich sicher in der Öffentlichkeit bewegen können, auch wenn dies mit kostenintensiven Maßnahmen verbunden ist“, betont Feuerherdt. „Antisemitismus gilt es auf allen Ebenen kompromisslos zu bekämpften: Juristisch, politisch, durch Aufklärungsarbeit und vor  allem präventiv in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.“ Dazu stelle die Aktion 3.Welt Saar e.V. Bildungsmaterialien wie das Lernplakat (A1, A0) "Juden und Radfahrer beherrschen die Welt. Wieso Radfahrer?" bereit, das es auch als A6 Broschüre gibt.
 
Im Zusammenhang mit Kleins Warnung werde immer wieder auf die polizeiliche Kriminalstatistik verwiesen, nach der 90 % aller antisemitischen Straftaten in Deutschland 2018 auf das Konto von Rechtsextremisten gegangen seien. „Dies ist in mehrfacher Hinsicht irreführend“, stellt Feuerherdt fest. „Erstens erfasst die Statistik keine Taten, die nicht angezeigt werden. Zweitens werden antisemitische Delikte mit ungeklärter Täterschaft oft automatisch dem rechtsextremen Spektrum zugeordnet. Schließlich berücksichtigt die Statistik nicht solche Vorfälle, die zwar antisemitisch, aber nicht strafbar sind.“ Die Erfahrungsberichte Betroffener und politische Ereignisse wie die Al-Quds-Demonstrationen legten nahe, dass der islamische Antisemitismus weitaus stärker ausgeprägt sei, als durch derartige Zahlen suggeriert werde.


Hintergrundinformationen:

Die Aktion 3.Welt Saar e.V. ist eine allgemeinpolitische Organisation, die bundesweit arbeitet. Ihren Sitz hat sie im Saarland. Sie engagiert sich seit 1982 in der Lobbyarbeit für Flüchtlinge und arbeitet mit im Vorstand des Saarländischen Flüchtlingsrates. Um Know-how zu bündeln und zu vernetzen, hat sie das „Kompetenzzentrum Islamismus“ aufgebaut. Dieses recherchiert und publiziert zu mit dem Islam begründeten Menschenrechtsverletzungen, organisiert Fachveranstaltungen und vermittelt ReferentInnen.

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Öffnet externen Link in neuem Fenster„Al-Quds-Tag in Berlin: Protest gegen Israelfeinde.“</link>
taz 2.6.19

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Öffnet externen Link in neuem Fenster„Kriminalstatistik: Deutlich mehr antisemitische Straftaten.“</link>
FAZ 14.5.19

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Öffnet externen Link in neuem Fenster„Antisemitische Straftaten: Sind die Statistiken irreführend?“</link>
Tagesschau 26.4.18

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Öffnet externen Link in neuem Fenster„Juden und Radfahrer beherrschen die Welt. Wieso Radfahrer?“</link>
Lernplakat und Broschüre der Aktion 3.Welt Saar e.V. (Abgabe kostenlos)


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