Liebe Menschen von der VVN,
Gratulation zu eurem 75. In dieser unfassbar langen Zeit habt ihr die Fahne des Antifaschismus hochgehalten, Konjunktur hin oder her. Dass ihr damit Recht hattet, zeigen die aktuellen rechtsautoritären Bewegungen in Italien, Ungarn, Frankreich, Österreich – und Deutschland. Und an vielen anderen Orten in der Welt.
Antifaschismus ist eine gleichsam alte wie neue Haltung, die vielerlei Wendungen durchlaufen hat und im Kern das geblieben ist, was sie „immer schon“ war: Eine theoriegefütterte wie praktische Gegnerschaft zu jeder Form des Faschismus. Dieser wandelt sein Erscheinungsbild. Den NS-Faschismus aus der historischen Distanz von heute abzulehnen, fällt leicht. Dafür gibt es einen breiten Konsens in dieser Gesellschaft. Die verschiedenen Formen und Fäden des Faschismus, der heute nur selten mit der hässlichen Fratze von Holocaustleugnern auftritt, zu analysieren, ist schwieriger, aber gleichwohl notwendig.
Ob Antifaschismus Erfolg hat, ist abhängig von Kräfteverhältnissen und der Fähigkeit, die verschiedenen faschistischen Formen zu erkennen, wie beispielsweise den Islam-Faschismus. Wie soll man auch sonst den Terror im Iran titulieren, der sich mit brachialer staatlicher Gewalt gegen alles richtet, was real oder gefühlt „anders“ ist: Frauen, politische Linke, Liberale, Demokraten, Juden, Kurden, den „Westen“. Auch in gefühlt jedem europäischen Land gibt es deutungsmächtige rechts-autoritäre Organisationen, die ihre Sympathie für faschistische Denkweisen nicht verbergen. Denen gemeinsam ist damals wie heute und ähnlich wie bei Islamisten der tiefsitzende Hass auf Juden (und ihren Staat). Hier kann die VVN ihre antifaschistische Reputation einbringen und – salopp formuliert – sagen: Wir haben es immer schon gewusst. Und gesagt. Wehret den Anfängen. Nicht nur – aber auch dafür sagen wir euch Danke.
Roland Röder
(Geschäftsführer der Aktion 3.Welt Saar e.V.)
Wir gratulieren der VVN-BdA zu 75 Jahren Kampf gegen Faschismus.
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