„Die Daten, die einen deutlich höheren Anteil von Muslimen an der Bevölkerung in Deutschland nahe legen, als bisher angenommen, sind empirisch nicht haltbar.“ So kommentiert Klaus Blees vom Kompetenzzentrum Islamismus der „Aktion 3.Welt Saar“ die Studie „Muslimisches Leben in Deutschland“, die das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge im Auftrag der Deutschen Islamkonferenz durchführen ließ. Das Bundesamt untersteht dem Bundesinnenministerium. „Was schon für die bisher unterstellten Zahlen galt, trifft auch auf die aktuellen zu: Sie schließen Menschen aus muslimischen Herkunftsfamilien ein, die mit dem Islam gebrochen haben.“ Dies wiegt umso schwerer, als der von den Auftraggebern der Studie mehrheitlich vertretene orthodoxe Islam auf dem Prinzip der Zwangszugehörigkeit beruht und ein Verlassen der Religion nicht kennt. „Im Widerspruch zu den eigenen Behauptungen räumen die Autoren der Studie sogar selber ein, dass Teile der als Muslime Mitgezählten nicht gläubig sind“, so Blees.
Die Integration von Muslimen beurteilen die Verfasser optimistisch. Diese Schlussfolgerung steht im Gegensatz zu zentralen Befunden der ebenfalls im Auftrag des Bundesinnenministeriums erstellten, 2007 erschienenen Studie „Muslime in Deutschland“, die bei einem erheblichen Teil von ihnen ein fundamentalistisches, mit den Werten einer säkularen, aufgeklärten Gesellschaft unvereinbares Menschenbild offenbarte. „Da die Deutsche Islamkonferenz als Auftraggeberin der neuen Studie von konservativen bis fundamentalistischen Islamverbänden dominiert wird, wundern mich die Ergebnisse allerdings nicht. Sie tragen die Handschrift einer ideologisch motivierten Gefälligkeitsarbeit“, lautet das Fazit von Blees.
Presseerklärung zur Tagung der Deutschen Islamkonferenz
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