Ob Streit über den Bau von Moscheen, Kopftuchzwang oder Zwangsverheiratung, die Diskussion über die multikulturelle Gesellschaft ist in vollem Gange. Thilo Sarrazin, Mitglied im Vorstand der Bundesbank und in der SPD, sieht sich von MigrantInnen bedroht, die „jede Menge kleiner Kopftuchmädchen produzieren“. Umgekehrt plädieren Teile der Nazi-Szene für die multikulturelle Gesellschaft, während Oskar Lafontaine „Schnittmengen zwischen dem Islam und der Linken“ sieht. Pro Asyl ruft Kritiker des Islamismus mit dem bei iranischen Mullahs entlehnten Kampfbegriff der „Islamophobie“ zur Ordnung.
Keine falsche Toleranz
Oft sind es Menschen, die sich als links und antirassistisch verstehen oder in der Flüchtlingsarbeit tätig sind, die es als Ausdruck von „Solidarität“ betrachten, wenn sie die in den Herkunftsländern herrschenden Kollektivzwänge wie etwa Zwangsverheiratung oder Schleierpflicht unkritisiert lassen. „Die haben halt eine andere Kultur...“, heißt es dann.
Diese Toleranz ist falsch und bringt einen Rassismus mit antirassistischem Anstrich hervor, sagt die „Aktion 3.Welt Saar“. Warum das so ist und wie ein emanzipatorischer Multikulturalismus aussehen könnte, diskutiert Klaus Blees am
30. April, 19:00 Uhr
Kulturladen in Selbstverwaltung „Die ganze Bäckerei“
Reitmayrgässchen 4
86152 Augsburg
Die „Aktion 3.Welt Saar“ strebt eine Welt an, in der jeder Mensch frei von Armut, Existenznot und Unterdru?ckung nach seinen Vorstellungen leben kann. Zentrales Ziel ist deshalb soziale Gerechtigkeit und ein gleichberechtigter Zugriff auf die materiellen und kulturellen Ressourcen einer Gesellschaft. Weil sie sich nicht anmaßt, andere zu entwickeln, hat sie kein Projekt in der so genannten 3. Welt. Ihr Projektgebiet heißt Deutschland. Sie ist im Saarland ansa?ssig, arbeitet aber bundesweit.
Klaus Blees ist Mitarbeiter im Kompetenzzentrum Islamismus der „Aktion 3.Welt Saar“ und Mitverfasser von deren Flugschrift „Bye, bye Multikulti – Es lebe Multikulti“. Er war Mitinitiator der Kritischen Islamkonferenz 2008 in Köln und hat sich in Vorträgen und Artikeln, u.a. in Konkret und Jungle World, mit Islampolitik und den Vorwürfen der „Islamophobie“ und des „antimuslimischen Rassismus“ beschäftigt, denen sich IslamkritikerInnen ausgesetzt sehen.
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